StartBewaffnungInfo: BMVg zur Kritik am Sturmgewehr G95

Info: BMVg zur Kritik am Sturmgewehr G95

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Zur Kritik des Bundesrechnungshofes an den Prüfkriterien für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr hat sich heute in der Regierungspressekonferenz der Sprecher des BMVg, Oberst i.G. Collatz, geäußert. Für Sie hier zur Dokumentation und Ihrer eigenen Meinungsbildung:
„Wir haben uns ‑ darüber haben wir Sie ja informiert ‑ für ein Nachfolgesystem des G36 vom Hersteller Heckler & Koch entschieden, das sogenannte G95. Das befindet sich jetzt in der Truppenerprobung, einer sogenannten integrierten Nachweisführung. Das heißt, das Gewehr muss unter Truppenbedingungen noch einmal beweisen, nachdem die Auswahltests erfolgreich bestanden wurden, dass es die Bedingungen erfüllt. Das geschieht natürlich auch mit der in der Truppe vorhandenen Munition. Es werden dort genau festgelegte Tests durchgeführt.
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Das Gewehr HK416 A8 von Heckler & Koch. / Foto: H&K
In den Tests kam es tatsächlich zu Abweichungen. Zum Ausschluss, dass in diesem Test nicht die Waffe gemessen wurde, sondern vielleicht auch andere Faktoren, wurde gemäß Vereinbarung mit dem Hersteller auf Präzisionsmunition zurückgegriffen. Das steht auch so im Vertrag. Dieser Vertrag hat diese Änderungen vorgesehen. Er ist auch dem Parlament mitgeteilt worden. Das ist das gängige Verfahren, um Messfehler auszuschalten. Darauf wird in der Berichterstattung von den Waffenexperten des Bundesrechnungshofes zurückgegriffen, die dort anführen, dass dem Hersteller entgegengekommen sei. Das ist nicht so. Mit diesem geänderten Testverfahren wird nur ausgeschlossen, dass man auch wirklich die Waffe misst und nicht die Munition.
Mit der neu eingeführten Standardmunition erfüllt die Waffe alle Anforderungen. Wir führen gerade neue Standardmunition ein, weil wir auch von der EU Auflagen haben, neue Chemikalien zu verwenden, die umweltgerechter sind. Das haben wir getan. Diese Munition wird gerade eingeführt. Die ist natürlich auf der Höhe der Zeit, was Produktionsverfahren und auch Präzision angeht. Mit dieser neuen Standardmunition, die schon seit geraumer Zeit in der Einführung ist, erfüllt die Waffe bestmöglich alle Anforderungen, alle Standards. Es gab keine Absenkung der Standards.
Nach wie vor ‑ darauf wird auch ausdrücklich Bezug genommen ‑ wird die Standardgefechtsmunition im vollen Temperaturspektrum, das heißt von minus 51 bis plus 51 Grad, getestet. Es wird nicht bei Zimmertemperatur getestet, wie ja angeführt wird. Das ist nur für den Fall, dass man Messungenauigkeiten mit Präzisionsmunition ausschließen möchte. Mit der eingeführten neuen Standardmunition werden alle Tests erfüllt.
Noch einmal: Die Erprobung ist noch nicht abgeschlossen. Wir rechnen damit, dass das bis Februar der Fall sein wird. Erst dann wird es eine abschließende Bewertung geben. Auch erst dann werden die abschließenden Verträge mit dem Hersteller gezeichnet. Voraussetzung ist, dass die Waffe alle Anforderungen erfüllt. Nach derzeitigem Stand wird sie das tun. Aber wir werden das Endergebnis abwarten.“
Redaktion