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Österreich wird Erstkunde für Skyranger-Flugabwehrsystem

Andre Forkert

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Rheinmetall ist im Rahmen des österreichischen Aufwuchsplans durch das Bundesheer mit der Lieferung von Skyranger-Flugabwehrsystemen beauftragt worden. Der Vertrag hat ein Volumen in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-EUR-Betrags. Die Auslieferung wird ab 2026 erfolgen.

Rheinmetall ist bei dem Vorhaben Unterauftragnehmer des Fahrzeugherstellers General Dynamics European Landsystems (GDELS). GDELS liefert als Hauptauftragnehmer mit dem geschützten PANDUR-Fahrzeug die entsprechende Mobilitätsplattform. Bei Skyranger handelt es sich um eine vielseitige Flugabwehr-Turmlösung, die auf der Basis diverser geeigneter Fahrzeug-Plattformen realisierbar ist, hier auf dem 6×6 GDELS Pandur EVO. In Österreich sollen jetzt 36 Fahrzeuge damit ausgestattet werden. Skyranger vereinigt modernste Sensoren, eine leistungsstarke 30 mm Rohrbewaffnung sowie Lenkflugkörper, in diesem Fall Mistral (Missile Transportable Antiaérien Léger) von MBDA. So ist die Mistral 3 die leistungsfähigste Variante des Luftabwehr-Raketensystems für den Nächstbereich.

Nach dem Entwicklungsauftrag, den Rheinmetall mit dem Skyranger im Dezember 2023 in Ungarn gewonnen hat, erfolgt mit diesem ersten Serienauftrag nun der endgültige Marktdurchbruch, so das Unternehmen in seiner Pressemeldung.

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Rheinmetall ist im Rahmen des österreichischen Aufwuchsplans durch das Bundesheer mit der Lieferung von Skyranger-Flugabwehrsystemen beauftragt worden. (Foto: Rheinmetall)

Der Erfolg in Österreich bildet den Anfang einer breiten Einführung des Skyranger 30 in Europa. So wird durch Rheinmetall eine zeitnahe Beauftragung aus Deutschland und Dänemark erwartet, wie auch – nach erfolgreichem Abschluss des Entwicklungsauftrags in dem Land – aus Ungarn. Erst vor wenigen Tagen hatte der Haushaltsausschuss des deutschen Parlaments den Weg für die Skyranger-Beschaffung freigemacht. In Deutschland sollen zunächst 19 Fahrzeuge beschafft werden.

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Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Wir sind dankbar für das Vertrauen unserer Freunde und Partner in Österreich. Das durch Rheinmetall in der Schweiz entwickelte System leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Fähigkeiten in der Luftverteidigung – zunächst in Österreich, aber auch zeitnah in weiteren Ländern.“

Mit der Beschaffung von 36 Flugabwehrsystemen Skyranger 30 auf dem 6×6 GDELS Pandur EVO sichert sich Österreich eine Vorreiterrolle in der mobilen boden-gebundenen Luftverteidigung in Europa.

Das österreichische Bundesheer hat dank einer außerordentlichen und umfassenden Situationsanalyse, welche international hohe Anerkennung fand, die Gesamterneuerung der Flugabwehr zur Priorität erklärt. Die im Dezember 2023 beschlossene Modernisierung und Aufrüstung der bestehenden stationären 35mm-Systeme zu Skyguard Next Generation (NG) bildet hierfür den ersten Schritt. Nun wird mit der Entscheidung, den Skyranger 30 einzuführen, auch die Lücke in der mobilen Flugabwehr geschlossen.

Oliver Dürr, CEO der Rheinmetall Air Defence: „Rheinmetall unterstreicht damit einmal mehr seine technologische Führungsposition in der Nahbereichsflugabwehr.“

Mit der fast zeitgleichen Einführung einer rasch verlegbaren 35mm-Lösung, kombiniert mit einer hochmobilen 30mm Lösung (Skyranger), stellt sich das Bundesheer in der Flugabwehr richtungsweisend auf. Die weiterführende Vernetzung und Integration in bestehende und übergeordnete Systeme bringt entscheidende strategische Vorteile mit sich.

Dank der hohen Kompetenz der Entscheidungsträger konnte in enger Zusammenarbeit mit den Rheinmetall-Spezialisten eine besonders leichte Variante des Skyranger 30 entworfen werden, welche in den GDELS Pandur gut integriert werden kann. Der Skyranger 30 wird den aktuellen und neu aufkommenden Bedrohungen aus der Luft entschieden entgegentreten und es den Landstreit-kräften erlauben, sich auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Die durchdachte Kombination verschiedener Wirkmittel, eine hohe Dynamik mit einem großen Elevationsbereich, sowie modernste Sensoren ermöglicht sowohl einen autonomen als auch einen vernetzten Einsatz.

Der Auftragserfolg unterstreicht Rheinmetalls Rolle, die Streitkräfte in Europa angesichts neuer Bedrohungen aufgabengerecht auszurüsten. Dazu gehören auch Lösungen im Bereich der stationären und der mobilen Flugabwehr der Rheinmetall Air Defence unter der Leitung von Oliver Dürr.

Andre Forkert