StartBewaffnungElbit Systems liefert unbemannte Crossbow-Turm-Mörsersysteme

Elbit Systems liefert unbemannte Crossbow-Turm-Mörsersysteme

Gerhard Heiming

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Elbit Systems hat heute über einen Auftrag zur Lieferung von Crossbow-Mörsertürmen informiert. Der Mitteilung zufolge werden die Systeme an General Dynamics European Land Systems (GDELS) zur Integration in 6×6 Radpanzer Pandur geliefert. Der Auftragswert betrage 53 Millionen US-Dollar (50 Millionen Euro).

Das österreichische Bundesheer hatte im Februar bei GDELS 225 Pandur EVO bestellt und als eine Variante ein 120mm-Mörserkampfsyfsystem angekündigt. Österreich ist der einzige Nutzer des Pandur. Die Pandur EVO sollen im Zeitraum 2025 bis 2032 eingeführt werden.

Elbit Systems hat den Crossbow-Mörserturm im September 2023 bei der DSEI in London erstmals vorgestellt  In einer Filmmontage wurde das System in einem UTM-120mm-Turm  auf einem 8×8 Boxer präsentiert. Zum Crossbow-System gehören ein automatischer Lader, ein computergestütztes Feuerleitsystem und optional ein Landnavigationssystem. Der automatische Lader ermöglicht nach Elbit-Angaben die Abgabe des ersten Schusses in weniger als 30 Sekunden. Die normale Kadenz betrage sechs Schuss pro Minute, die vorübergehend auf zehn Schuss pro Minute gesteigert werden könne. Die hohe Kadenz werde dadurch erreicht, dass der vollautomatische Lader die Patrone in jeder Stellung in das Mörserrohr einführen könne. Wartezeiten durch das Einführen eine Ladeposition des Rohres entfallen daher.

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Die hohe Kadenz ermöglicht die Bekämpfung von Zielen mit dem MRSI-Verfahren (Multiple Round Simultaneous Impact), bei dem mehrere Schüsse mit unterschiedlicher Rohrerhöhung kurz nacheinander abgefeuert werden und gleichzeitig im Ziel zur Wirkung kommen. Das Waffensystem ist voll stabilisiert. Damit kann Crossbow laut Hersteller während der Fahrt schießen. „Shoot and Scout“ wird mit dieser Fähigkeit zur langsameren Einsatzart.

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Crossbow Image
Mörserkampfsystem Crossbow in einer virtuellen Installation auf einem Boxer (Grafik: Elbit)

Der Mörser ist für die Nutzung einer Vielzahl von Munitionssorten – Guided Mortar Munition (GMM), High Explosive (HE), Illumination (ILL), Illumation IR (ILL IR), Smoke (SMK) – ausgelegt. Dazu gehört auch die gelenkte Mörsermunition Iron Sting mit einer effektiven Reichweite von bis zu zehn Kilometern.

„Wir sind stolz darauf, den ersten Auftrag eines führenden internationalen Kunden für unser hochmodernes unbemanntes Mörserturmsystem Crossbow zu erhalten. Der Turmmörser mit seiner präzisen Lenkung unterstreicht unser Engagement für die Entwicklung und Bereitstellung innovativer und fortschrittlicher Landsysteme als Lösungen für die sich wandelnden Anforderungen des modernen Gefechtsfeldes“, sagte Yehuda (Udi) Vered, General Manager von Elbit Systems Land.

Neben den österreichischen Streitkräften gehören die Israel Defence Forces und die British Army zu den Interessenten des neuen Mörserkampfsystems.

Gerhard Heiming