Rheinmetall hat zwei Großaufträge für 35-mm-Munition beziehungsweise Rohre für die Panzerhaubitze 2000 erhalten. Letzterer umfasst mehrere hundert (!) Rohre, die zwischen 2024 und 2029 an einen europäischen Kunden geliefert werden sollen.

Größere Nutzer der PzH 2000 sind neben der Bundeswehr mit ursprünglich 185 beschafften Exemplaren (davon 2021 noch 108 im aktiven Dienst, anschließend 14 an die Ukraine abgegeben und weitere 18 zur Übergabe vorgesehen, 22 neu für Zulauf ab 2025 beauftragt):
- Italien mit 70 Geschützen, davon sechs an die Ukraine abgegeben.
- Die Niederlande mit 57 Geschützen, davon 2021 nur noch 24 im Dienst, acht an die Ukraine abgegeben; 46 sollen für die künftige Nutzung modernisiert werden.
- Die Ukraine ist nach den Abgaben aus den obigen Nationen mit 28 Geschützen viertgrößter Nutzer, mit künftig 46 sogar gleichauf mit den Niederlanden.
Kleinere Stückzahlen werden in Europa auch von Griechenland (25), Ungarn (24), Litauen (21) und Kroatien (16) betrieben. Aufgrund des intensiven Einsatzes der PzH 2000 in der Ukraine ließe sich vermuten, dass der Großauftrag als Ersatz für dort ausgeschossene Rohre vorgesehen ist. Allerdings haben die Erfahrungen aus diesem Krieg möglicherweise auch anderen Nutzern gezeigt, dass das umfassende Vorhalten von Ersatzrohren für den Fall eines echten konventionellen Konflikts weise ist.

Der Auftrag für 35-mm-Munition hat nach Angaben von Rheinmetall einen niedrigen dreistelligen Millionenwert in Euro und ist für das Flugabwehrsystem Skynex bestimmt, ebenfalls für einen „europäischen Kunden“. Auch hier lässt sich die Ukraine als Empfängerland vermuten, die bereits zwei von bislang vier geplanten Skynex-Systemen aus Deutschland erhalten hat (Soldat & Technik berichtete) und damit erster offizieller Nutzer ist.
Stefan Axel Boes