Seit 2021 nutzt das spanische Heer ein neues Battlefield Management System (BMS), das in einer Kooperation von Thales und Indra bereitgestellt wird. Die beiden Unternehmen werden das BMS nun mit einer größeren Verarbeitungskapazität und einer verbesserten Leistung ausstatten, um in taktischen Umgebungen zu operieren, in denen immer intelligentere Plattformen und Systeme eine wachsende Menge an Daten austauschen, um sich so einen Vorteil gegenüber dem Gegner zu verschaffen.
Dabei bemühen sich die beiden Firmen, die Architektur des Systems zu vereinfachen, damit es auch auf Tablets installiert werden kann. Das ermöglicht den Einheiten eine größere Mobilität, da sie nicht mehr ausschließlich auf das in ihren Fahrzeugen installierte System angewiesen sind. Das BMS, das laut den Anbietern ein Höchstmaß an Interoperabilität mit verbündeten Armeen gewährleistet und eine der weltweit fortschrittlichsten Lösungen dieser Art darstellt, ermöglicht es den Befehlshabern, schneller die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Dank des BMS wird dem spanischen Heer der Einsatz in hochgradig digitalisierten Szenarien ermöglicht. Denn dabei sind ein sehr schneller Datenaustausch und der Koordinationsgrad extrem wichtig, um einen Vorteil gegenüber dem Gegner zu erlangen. Das BMS ermöglicht es den Führern, Befehle in Echtzeit zu überblicken und zu erteilen, und bietet den im Feld eingesetzten Einheiten einen vollständigen Überblick über den Einsatz auf digitalen Karten. So können sie taktische Informationen, Bilder und Textnachrichten austauschen, um ihre Koordination zu verbessern und ihre Effizienz zu steigern.
Verbesserte Verarbeitungskapazität und Leistung
Das derzeitige Ziel dieser Entwicklung besteht darin, die Verarbeitungskapazität und die Leistung des Systems zu erhöhen, damit es mehr Informationen verarbeiten und dem Heer ein besseres Situationsbewusstsein und eine bessere Koordinierung bieten kann. Dadurch es an ein Umfeld angepasst, in dem die Menge der von Plattformen und Waffensystemen ausgetauschten Daten ständig zunimmt.
Antonio Hernández Bejarano, Director of Business Development for Electronic Combat Management bei Indra, erklärte, dass „die Verbesserungen uns auch in die Lage versetzen werden, die Fähigkeiten der neuen Übertragungsmittel zu nutzen, die verfügbare Bandbreite zu maximieren und gleichzeitig die Fähigkeit zu bieten, die Informationsflüsse auf transparente Weise dynamisch anzupassen, um in umkämpften Umgebungen zu arbeiten, in denen der Gegner versucht, die Kommunikation zu verhindern“.
Juan José Forteza, Projektleiter bei Thales, betonte, dass „das System entwickelt wurde, um die Interoperabilität mit anderen verbündeten Armeen zu gewährleisten, und zwar in Übereinstimmung mit den FMN-Standards (Federated Mission Networking) der NATO, die die Integration der verschiedenen Führungs- und Kontrollnetzwerke der verbündeten Länder erleichtern, was im aktuellen Kontext von entscheidender Bedeutung ist“.

Ein weiterer Vorteil ist die Integration des BMS in SIGLE, das Logistikmanagementsystem des Heeres, um den Arbeitsaufwand für die Wartung von gepanzerten Fahrzeugen zu verringern. Dies soll die Instandhaltung von Fahrzeugen und Panzern während ihres gesamten Lebenszyklus zu verbessern und damit ihre Verfügbarkeit und die Sicherheit ihrer Besatzungen erhöhen.
Das BMS hat sich laut den Anbietern bei realen Einsätzen von höchster Komplexität hervorragend bewährt. So auch bei der NATO-Mission enhanced Forward Presence (eFP), bei der das spanische Heer in Lettland unter anderem mit Pizarro-Schützenpanzern und Leopard-Panzern, die mit dem Battlefield Management System ausgestattet waren, eingesetzt wurde.
André Forkert