Die U.S. Army hat bei der Maneuver Warfighter Conference in Fort Moore, Georgia in dieser Woche die Fähigkeiten des NEMO 120-mm-Mörsersystems in einem Turm auf dem Armored Multi-Purpose Vehicle (AMPV) demonstriert. Dabei handelt es sich um eine Ableitung des Schützenpanzers Bradley, die den Transportpanzer M113 ersetzen soll. Die Army plant mindestens 2.907 Fahrzeuge in fünf Varianten zu beschaffen, davon 386 als M1287 Mörserträger für die gepanzerten und mit Stryker-Radpanzern ausgestatteten Brigade Combat Teams.
Letzterer ist mit dem konventionellen M121 Mörser ausgestattet, eine US-Lizenzfertigung des israelischen Soltam M120, der auch von der Bundeswehr genutzt wird. Der Patria NEMO (NEw MOrtar) ist dagegen ein fernbedientes rundum schwenkbares Turmsystem mit automatisch geladenem 120-mm-Mörser, das direktes und indirektes Feuer auch während der Fahrt abgeben kann. Es ist gewissermaßen der kleine Bruder des zweirohrigen AMOS (Advanced MOrtar System), das 2010 nur vom Herstellerland Finnland beschafft wurde.
Der leichtere und kompaktere NEMO kann auf Rad- oder Ketten- sowie Wasserfahrzeugen installiert werden und unter anderem Multiple Round Simultaneous Impact (MRSI)-Feueraufträge mit bis zu sechs gleichzeitig einschlagenden Geschossen ausführen. Auch im deutschen Heer gibt es Interesse an dem System auf einem Nachfolgefahrzeug für den Transportpanzer Fuchs, möglicherweise dem ebenfalls von Patria entwickelten CAVS 6 x 6 (Soldat & Technik berichtete).
Seit 2020 führt Patria gemeinsam mit der U.S. Army eine Machbarkeitsstudie zu Mörser-Turmsystemen durch (Soldat & Technik berichtete ebenfalls). Vorteile sind laut Unternehmen der größere Schutz der Besatzung, auch vor der Lärm- und Druckbelastung beim Feuern, sowie der automatische Ladevorgang. Der in das AMPV integrierte NEMO wird auch vom 14. bis 16. Oktober beim Jahrestreffen der Association of the United States Army (AUSA) in Washington, DC vorgeführt.
Redaktion/sab