Ihr Motto „Oculus Exercitus“ (deutsch: das Auge der Armee) ist Programm: Die Fernspähkräfte sind die Augen des Heeres. Sie haben den Auftrag, Aufklärungsergebnisse hochflexibel, auch im schwierigen Gelände, in allen Klimazonen, über mehrere Tage auch in bedrohlichen Lagen autark und unerkannt zu gewinnen.
Carl Schulze
Fernspäher kommen immer dann zum Einsatz, wenn andere Aufklärungskräfte und Mittel der Daten- und Informationsgewinnung nicht eingesetzt oder zur Wirkung gebracht werden können. Gestellt werden die Fernspähkräfte des Heeres von der in Schwarzenborn beheimateten Fernspähkompanie 1. Die Kompanie wurde am 14. Juni 2023 offiziell in Dienst gestellt und untersteht der in Stadtallendorf beheimateten Division Schnelle Kräfte (DSK).
Blick zurück
Die Geschichte der Fernspäher des Heeres reicht zurück bis in die Anfangsjahre der Bundeswehr, den Kalten Krieg, die Jahre des Mauerbaus und der Kubakrise. Am Eisernen Vorhang standen sich damals die Armeen der NATO und des Warschauer Pakts gegenüber. Immer wieder kam es zu Krisen, und der Kalte Krieg drohte zu einer bewaffneten Auseinandersetzung zu eskalieren. Bei der jungen, 1955 gegründeten und auf Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichteten Bundeswehr gab es zu dieser Zeit noch viele Fähigkeitslücken, eine davon im Bereich der Aufklärung des Heeres.
Panzeraufklärer und die Beobachtungsartillerie konnten nur bis zu einer Tiefe von etwa 20 Kilometern hinter den feindlichen Linien Informationen über den Feind sammeln. Aufklärungsflüge der Luftwaffe boten nur Momentaufnahmen, ließen aber eine längerfristige Überwachung nicht zu. Somit verfügten die das Gefecht führenden Brigade-, Divisions- und Korpsstäbe über kein Lagebild, was Aktivitäten in der Tiefe des feindlichen Raums betraf.

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