Neben Panzerabwehrlenkflugkörpern gibt es für die Spezialkräfte und Infanterie noch andere Effektoren als die schultergestützten Systeme zur reinen Panzerabwehr.
André Forkert
Zudem muss auch die Infanterie einen 360-Grad-Ansatz erlernen und umsetzen, denn die Bedrohungen sind vielfältiger geworden und kommen vom Boden und aus der Luft. Eine der entscheidenden Fragen ist, ob der Trupp- oder Zugführer, Kompaniechef oder Bataillonskommandeur den Zugriff und die Entscheidungsgewalt über den Einsatz der Effektoren haben muss, oder ob diese zum Beispiel über zentrale Systeme wie Joint Fire Support (JFS) zur Verfügung stehen. Dies gilt sowohl für die Bereiche Mörser als auch Drohnen/Loitering Munition.
Sperrfähigkeiten
Eine Fähigkeit der Bundeswehr, die bei der Landes- und Bündnisverteidigung eine besondere Rolle spielt, ist das Verlegen von Panzerabwehrminen. Dazu wird nach wie vor das Minenverlegesystem 85 genutzt. Die Beschaffung der Systeme erfolgte zwischen 1985 und 1992. Das modernere Minenwurfsystem Skorpion mit dem Basisfahrzeug des Typs M548 A1 G wurde 2011 ausgephast. Dieses war für die Verlegung der Panzerabwehrwurfmine AT2 von Dynamit Nobel Defence (DND) zuständig.
Unter dem Thema „Counter Mobility“ hat DND mehrere Systeme weiterentwickelt. Ausgangspunkt war wieder die AT2. Diese wurde verbessert und firmiert jetzt unter der Bezeichnung AT2+. Dabei wurden bewährte Parameter übernommen, Obsoleszenzen beseitigt und einige Aspekte den neuen Fähigkeitsforderungen angepasst. Es fanden vor allem Verbesserungen im Bereich der Elektronik und Sensorik statt. Damit besitzt die AT2+ einen Mix verschiedener Sensoren.

Dieser Schritt steigert vor allem die Diskriminationsfähigkeit und Räumresistenz. Hinzu kommt eine Zwei-Wege-Programmierung beziehungsweise -Kommunikation. Früher wurde bei der Programmierung nur einseitig kommuniziert, jetzt gibt die AT2+ dank Zwei-Wege-Kommunikation ein entsprechendes Feedback. Das ist vor allem ein Sicherheitsmerkmal vor dem Auswurf. Außerdem handelt es sich bei der AT2+ um eine Insensitive Munition (IM). Damit kann sie nicht mehr durch einen einfachen Gewehrbeschuss geräumt werden.
Erweitert wurden auch die Verbringungsoptionen. Mit dem neuen Wurfsystem Skorpion 2 hat KNDS Mobilität und Funktionalität voneinander getrennt. Dies bietet mehr Flexibilität für den Nutzer. Für das Ausbringungssystem Skorpion 2 kommen alle Arten von Landfahrzeugen infrage: Lkw mit Pritsche, kleine Anhänger, Unmanned Ground Vehicles (UGV), etc. Das bodengestützte, modulare Skorpion 2 lässt sich schneller, einfacher und sicherer in unterschiedlichste Mobilitätsplattformen integrieren, egal ob Rad oder Kette.

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