StartS&T+Mittel der Elektronischen Kampfführung (EloKa) für und gegen infanteristische Kräfte

Mittel der Elektronischen Kampfführung (EloKa) für und gegen infanteristische Kräfte

Elektronische Kampfführung (EloKa; Englisch: electronic warfare, EW) gewinnt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine wieder enorm an Bedeutung. Das zeigen die regelmäßigen und zum Teil dauerhaften Störmanöver Russlands, aber auch der Einsatz in anderen aktuellen Konflikten.

André Forkert

So gibt es Meldungen, dass Russland regelmäßig die GSM-Netze in Polen und dem Baltikum stört, amerikanische MQ-9-Drohnen im Flug blendet und deren Kommunikation unterbricht. Im März 2024 soll eine Drohne die Verbindung zu ihrer Kontrollstation verloren haben. Sie musste daraufhin eine Notlandung in einem verlassenen Gebiet durchführen.

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In der Ukraine wurde auch einer der sogenannten „Turtle Tanks“ mit umfassendem Schutzaufbau aufgeklärt, der mit einem omnidirektionalen Störsender für die elektronische Drohnenbekämpfung mit acht Antennen ausgestattet ist. Eine Konstruktion, die zunehmend auch bei anderen russischen Panzern und gepanzerten Fahrzeugen zu finden ist. Der Iran setzt russische Langstrecken-EloKa-Systeme des Typs Murmansk-BN ein, um Funkaufklärung, Abfangen und Unterdrückung feindlicher Signale im gesamten Bereich des Kurzwellenbands durchzuführen, mit einer Reichweite von bis zu 8.000 Kilometern.

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In den USA hat der National Defense Authorization Act (NDAA) für das Haushaltsjahr 2024 die Führung der U.S. Army angewiesen, im Jahr 2025 mit dem Aufbau eines Electronic Warfare Center of Excellence zu beginnen. Dieses würde Einfluss auf Ausbildung und die Entwicklung der Doktrin haben. In Deutschland wurde das Kommando Aufklärung und Wirkung unter der Führung von Brigadegeneral Peter Richert bereits am 1. April 2023 in Dienst gestellt. Es ging aus der ehemaligen Auswertezentrale EloKa der Bundeswehr hervor.

Spektrum-Monitoring - hier durchgeführt mit dem PR200 von Rohde & Schwarz.
Mittels des Spektrum-Monitorings – hier durchgeführt mit dem PR200 von Rohde & Schwarz – lassen sich Sender, zum Beispiel von gegnerischen abgesessenen Trupps oder Gefechtsständen schnell im Feld aufspüren. (Foto: R&S)

Dem Kommando sind als Dienststellen unterstellt: Die Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung (mit Sitz in Hof), die Zentrale Abbildende Aufklärung (Grafschaft Gelsdorf), das Zentrum Cyper-Operationen (Rheinbach), die Fermeldeaufklärungszentrale Nord (Stadum), und Fermeldeaufklärungszentrale Süd (Daun) sowie die Bataillone Elektronische Kampfführung 911 (EloKaBtl 911; Stadum), EloKaBtl 912 (Nienburg), EloKaBtl 931 (Daun) und EloKaBtl 932 (Frankenberg/Eder). Seinen Sitz hat das Kommando gemeinsam mit dem EloKaBtl 931 und der Fernmeldeaufklärungszentrale Süd in Daun in der Vulkaneifel.

Die EloKa umfasst eine Vielzahl von Fähigkeiten, die darauf abzielen, die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte im elektromagnetischen Spektrum zu sichern und zu unterstützen. Ein Schwerpunkt ist die Fernmelde- und elektronische Aufklärung (Fm/EloAufkl). Dazu zählen unter anderem das Abfangen und Analysieren von Funksignalen. Ziel ist es, Informationen über feindliche Bewegungen, Absichten und auch Strukturen zu gewinnen, um so ein optimales Lagebild erstellen zu können.