StartBewaffnungHomar-K: Lenkraketen für polnische Artilleriesysteme

Homar-K: Lenkraketen für polnische Artilleriesysteme

Polen setzt die Modernisierung seiner Artillerie mit südkoreanischer Hilfe fort. Am gestrigen Dienstag unterzeichneten die einheimische WB-Gruppe und das Rüstungsunternehmen Hanwha Aerospace ein Abkommen zur Produktion von Lenkraketen für das Artilleriesystem Homar-K. Dabei handelt es sich um die polnische Version von Hanwhas Mehrfachraketenwerfer K239 Chunmoo. Von diesem hat Polen 290 Stück bestellt. Er ergänzt die Panzerhaubitze Krab, ebenfalls ein Lizenzbau mit südkoreanischem Vorbild – der K9 Thunder. Erst letzte Woche hatten Hanwha und die polnische HSW einen Vertrag über die Lieferung von Komponenten für 87 weitere Krab-Fahrgestelle abgeschlossen.

Piotr Wojciechowski von der WB-Gruppe (l.) und Billy Boo-hwan Lee von Hanwha (r.) bei der Unterzeichnung des Abkommens in Warschau.
Piotr Wojciechowski von der WB-Gruppe (l.) und Billy Boo-hwan Lee von Hanwha (r.) bei der Unterzeichnung des Abkommens in Warschau. (Foto: Hanwha)

Das jetzige Abkommen mit der WB-Gruppe etabliert ein Joint Venture mit einer Anteilsverteilung von 51:49 zwischen Hanwha und der WB-Tochter WB Electronics. Das Gemeinschaftsunternehmen soll die Lenkrakete CGR-80 mit einer Reichweite von 80 Kilometern produzieren. Dazu soll eine Produktionsstätte in Polen aufgebaut werden, die das Land unabhängig in der Munitionsfertigung machen und auch den übrigen europäischen Markt bedienen soll. Norwegen und Rumänien kommen als potenzielle künftige Betreiber von K239 in Frage. Die polnische Kartellaufsicht muss der Gründung noch zustimmen.

Homar-K soll auch Kaliber 122 und 600 mm aufnehmen

Das Originalsystem wurde 2015 in Südkorea eingeführt. Es kann verschiedene ungelenkte und gelenkte Raketen aus zwei Behältern verschießen:

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  • Jeweils 20 K33 im Kaliber 131 mm mit einer Reichweite von 36 Kilometern;
  • jeweils sechs KM26A2 im Kaliber 230 mm mit einer Reichweite von 45 Kilometern, die auf der Familie für das amerikanische MLRS beruhen;
  • oder jeweils sechs CGR80 mit GPS/INS-Steuerung.

In der Erprobung befindet sich zudem die ballistische Rakete CTM290 im Kaliber 600 mm mit  290 Kilometer Reichweite, die auch bereits aus dem polnischen Homar-K verschossen wurde. Polen will außerdem die einheimische 122 mm M-21 Feniks integrieren. Es können zwei Raketenbehälter mit verschiedenen Kalibern geladen werden, was möglicherweise die Inspiration für den polnischen Namen Homar (Hummer) war. Das gesamte System wiegt 31 Tonnen und hat eine Besatzung von drei Mann für das Werfer- und zwei für das Munitionsfahrzeug. In Polen kommt das 8×8-Fahrgestell Jelcz P883.57 zum Einsatz. Die Auslieferung begann 2023.

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Redaktion/sab