StartBewaffnungMSM erwirbt ebenfalls deutschen Nitrozellulose-Hersteller

MSM erwirbt ebenfalls deutschen Nitrozellulose-Hersteller

Deutsche Nitrozellulose-Produzenten erfreuen sich regen Interesses: Nachdem Rheinmetall kürzlich die Hagedorn-NC GmbH mit Hauptsitz in Osnabrück übernommen hatte, hat nun die slowakische MSM-Gruppe den ebenfalls in Niedersachsen angesiedelten Nitrozellulose-Hersteller Walsroder erworben. Wie im ersten Fall wurde auch hier die Sicherung der Lieferkette als Grund angegeben. MSM, die zur Industrieholding Czechoslovak Group (CSG) gehört, übernahm gleich den kompletten Industriepark in Bomlitz vom bisherigen Eigentümer IFF, einem Unternehmen für Lebensmittelzusätze, Health und Bioscience.

Wie Hagedorn fertigte Walsroder bislang Nitrozellulose für zivile Anwendungen, vor allem in der Farbindustrie. MSM versicherte den bisherigen Abnehmern, das die bisherigen Lieferketten bestehen bleiben, will aber in dem Industriepark zusätzlich eine Produktion als Grundstoff für Rüstungsprodukte aufbauen. Dies erfordere weitere Investitionen und Ausbau der Anlagen sowie die Zustimmung der entsprechenden Behörden, so das Unternehmen. Nitrozellulose ist insbesondere ein entscheidender Bestandteil von Sprengstoffen.

MSM-Mutter CSG baut integrierte Munitionsproduktion auf

Zur MSM übergeordneten Holding CSG gehören neben dem Fahrzeughersteller Tatra unter anderem die Munitionsproduzenten VOP Nováky und ZVS in der Slowakei sowie FM Granada in Spanien. Jan Marinov, CEO der CSG Defence Division, erläuterte den Schritt so: „In der gegenwärtigen Situation, in der die chemische Industrie in Europa mit hohen Energiepreisen und fordernden Regelungen konfrontiert ist, kann die Produktion von Nitrozellulose für die Munitionsindustrie und andere wichtige Industrien wie Druckfarben und Lacke langfristige Aussichten für Unternehmen in diesem Bereich sichern.“

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Im Zusammenhang aktueller geopolitischer Entwicklungen sei die Sicherheit der Versorgung mit strategischen Rohstoffen für den Verteidigungssektor wichtiger denn je. Der Mangel an Produktionskapazität für Großkaliber-Munition und Bestandteile wie Nitrozellulose sei eines der bedeutendsten Sicherheitsrisiken für die NATO und ihre Verbündeten. „Daher haben wir seit mehreren Jahren hart gearbeitet und hunderte Millionen Euro darin investiert, eine vertikal integrierte Produktion von Großkaliber-Munition innerhalb von CSG aufzubauen, von Rohstoffen über Teilprodukte bis zum Endprodukt“, so Marinov.

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Redaktion/sab