StartTaktik & AusbildungNMS Racoon – Bundespolizei und BSH üben Einsatz in maritimen Gefahrenlagen

NMS Racoon – Bundespolizei und BSH üben Einsatz in maritimen Gefahrenlagen

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Vom 19. bis 21. Oktober 2020 führen Bundespolizei und Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in der Lübecker Bucht die diesjährige Nationale Maritime Sicherheitsübung NMS Racoon durch.

Trainiert wird auf der NILS HOLGERSSON, einem RoPax-Fährschiff. Erstmals setzt die Bundespolizei bei der diesjährigen Ausgabe das neue Einsatzschiff BAMBERG ein. Darüber hinaus sind das Einsatzschiff BAD BRAMSTEDT, die Spezialeinheit GSG 9 sowie die maritim ausgestatteten Hubschrauber der Bundespolizeifliegerstaffel Fuhlendorf beteiligt.

Die BP82 BAMBERG ist erst im September 2019 getauft worden. Sie ist eines von drei neuen hochseetauglichen Einsatzschiffen der Bundespolizei. Diese zeichnen sich unter anderem über ein Hubschrauberlandedeck für den Hubschrauber „Super Puma“ und Staumöglichkeiten für die Ausrüstung von Spezialkräften aus. Darüber hinaus verfügen die Schiffe über besondere Möglichkeiten, Spezialkräfte in den Einsatz zu bringen, zu führen, zu versorgen und zu schützen.

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Die BP82 BAMBERG kann Spezialkräfte bei maritimen Bedrohungslagen vielfältig unterstützen. (Fotos: Bundespolizei)

Durch die Beteiligung der BAMBERG als neuem Führungs- und Einsatzmittel bei der NMS Racoon werden sich ohne Zweifel Erkenntnisse für Taktik und Technik ableiten lassen, um im Ernstfall schnell „vor die Lage“ kommen zu können. Somit lassen sich die bundespolizeilichen Fähigkeiten zur Bewältigung solcher Szenarien weiter ausbauen.

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Maritime Bedrohungslagen stellen für die Einsatzkräfte immer eine besondere Herausforderung dar. Wellengang, schlechtes Wetter sowie gefährliche Strömungen erschweren die an sich schon bestehenden Herausforderungen zusätzlich und erfordern seitens aller eingesetzten Kräfte erhebliche Anstrengungen. Hinzu kommen die spezifischen, baulichen Besonderheiten der Schiffe. Nur durch regelmäßiges Üben, immer im Verbund mit den zivilen Besatzungen, die ihr Schiff im Detail kennen, kann die Gefahrenabwehr auf See kontinuierlich verbessert werden.

Bundespolizei (BPOL) und Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) führen die gemeinsame NMS jährlich durch, um das Zusammenspiel in einer lebensbedrohlichen Einsatzlage unter realistischen Bedingungen zu trainieren und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Die Lübecker Bucht eignet sich für die Übung durch ihre geographische Lage. Darüber hinaus führt der gewählte Einsatzort nicht zu Behinderungen des Seeverkehrs. Die Übungen finden in jährlicher Folge mit wechselnden Szenarien statt.

Jan-Phillipp Weisswange