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Niederländische Spezialkräfte erhalten eigene Unterstützungskräfte

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Die niederländischen Streitkräfte werden in den kommenden Jahren erhebliche in die Unterstützung ihrer Spezialkräfte (Special Operations Forces, SOF) investieren. In einer Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums hierzu heißt es, dass die Bedeutung von SOF seit Jahren zunehme und auch bei Spezialeinsätzen zusätzliche fachliche Expertise erforderlich sei. Diese reicht von logistischer und medizinischer Unterstützung bis hin zu Spezialkenntnissen in den Bereichen Nachrichtenwesen, Luftoperationen und Sprengmittel.

Anfang Juni wurde mit der Gründung der SOF Support Company (SOF SPTcie) des Korps Commandotroepen (KCT) der erste offizielle Schritt getan. In einem Monat erfolgt ein nächster ähnlicher Schritt bei den Netherlands Maritime Special Operations Forces (NLMARSOF), die wiederum zum Korps Mariniers gehören. Darüber hinaus wird sich ab dem 1. September eine Kompanie innerhalb der 11 Luchtmobiele Brigade speziell auf die Unterstützung von SOF konzentrieren.

Derzeit unterstützen andere Einheiten hauptsächlich das KCT und die NLMARSOF. Dieser Ansatz bietet jedoch auch Nachteile. So ist das eingesetzte Gerät nicht immer für ihre eigene Truppe verfügbar. Auch die Verfügbarkeit und Einsatzfähigkeit dieser Unterstützungseinheiten lässt sich nicht immer in dem Maße bewerkstelligen, wie es für schnell verlegbare SOF wünschenswert wäre.

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SOF SPTcie für das Korps Commandotroepen

Die Logistik-, Sanitäts- und Verbindungstrupps werden mit neuem Personal und Material verstärkt. Außerdem werden neue Fähigkeiten hinzugefügt. Die Einheit wird über eine Special Operations Intelligence-Zelle für taktische Aufklärung verfügen. Außerdem erhält sie spezielle EOD- und Pionierfähigkeiten zur Identifizierung und Räumung von Kampfmitteln.

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Mit ihrer Gründung erhielt die SOF Support Company (SOF SPTcie) des Korps Commandotroepen auch ihre Truppenfahne. (Foto: MoD NLD)

Eine weitere wichtige Ergänzung ist ein speziell ausgebildetes mobiles Sanitätsteam, ein Special Operations Surgical Team. Diese Gruppe kann in räumlicher Nähe zu den Spezialkräften eine hochwertige medizinische Versorgung im Einsatzgebiet sicherstellen. Ein Combat Control Team unterstützt bei Hubschraubereinsätzen und dem Einsatz von UAVs. Weiterhin werden die Diensthundeteams des KCT in der SOF SPTcie zusammengeführt.

SST für die NLMARSOF

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SOF-Operator mit K9. (Foto: MoD NLD)

Die NLMARSOF führt alle Unterstützungselemente in der SOF Support Troop (SST) zusammen. Spezialisten werden die Stabs- und Ausbildungsgruppe verstärken, auch im Bereich der Luftoperationen und der Feuerunterstützung. NLMARSOF wird auch eine Special Operations Intelligence Cell für taktische Aufklärung und eine maritime EOD-Sektion haben.

Die bestehende Feuerunterstützungsfähigkeit wird erweitert und mit UAVs ausgestattet. Ebenso werden die ersten Diensthunde bei NLMARSOF eingeführt (aus gut unterrichteten Kreisen ist zu erfahren, dass es sich dabei um Vierbeiner handelt, nicht um Seehunde).

Unterschiedliche Befähiger

Die unterstützenden Elemente, die Teil der Organisation von KCT und NLMARSOF sind, werden als „dedicated enablers“ bezeichnet. Sie wurden speziell für diesen Zweck organisiert, geschult und ausgestattet und sind Teil der Organisation.

Darüber hinaus gibt es „designated enablers“. Letztere sind nicht Teil der SOF, aber sie können ihnen bei Bedarf Unterstützung leisten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kräfte der 11 Luchtmobiele Brigade und des Korps Mariniers.

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Fernmeldespezialisten leisten wertvolle Unterstützung (Foto: MoD NLD)

Um die Zusammenarbeit zwischen den Spezialkräften und diesen designierten enablers zu verbessern, erhalten letztere eine spezielle Ausrüstung. Die Luftlandebrigade zum Beispiel investiert in Nachtsicht- und Fernmeldeausrüstung. Sie stimmen auch ihr Ausbildungsprogramm auf das der SOF ab.

Jan-Phillipp Weisswange