Der Fahrzeugpark der deutschen Luftlandekräfte erreicht in absehbarer Zeit sein Nutzungsdauerende. Daher beabsichtigt die Bundeswehr, die aktuell genutzten Fahrzeugtypen Wiesel 2, Mungo und Luftlandewolf durch eine einheitliche Radplattform abzulösen. Mit einer Ausschreibung wird 2023 gerechnet.
Unter dem Projektnamen „Luftlandeplattform“ sollen dem Vernehmen nach ab 2027 etwa 1.000 Fahrzeuge in zehn unterschiedlichen Rüstsatzvarianten der Truppe zulaufen. Zurzeit wird eine Absichtserklärung vorbereitet, wonach auch die niederländische Luftlandetruppe mit den gleichen Fahrzeugen ausgerüstet werden könnte. Wenn erfolgreich, würde der Bedarf um weitere 500 Fahrzeuge steigen.
Anforderungen an die Luftlandeplattform
Die designbestimmende Forderung für die Luftlandeplattform ist die Lufttransportfähigkeit als Innen- und Außenlast in der CH-53GA – die bis mindestens 2030 in der Bundeswehr fliegen soll – und dem zukünftigen Schweren Transporthubschrauber der Bundeswehr – CH-47 Chinook oder CH-53K King Stallion. Somit dürfte die Gewichtsobergrenze des Fahrzeuges bei rund 5,5 Tonnen liegen.
Die Fahrzeugfamilie soll von den Luftlandekräften im Rahmen von luftbeweglichen Operationen und Luftlandeoperationen im gesamten Aufgabenspektrum sowie bei der Unterstützung von Spezialkräfteoperationen genutzt werden. Insbesondere der letzte Punkt deutet darauf hin, dass die zukünftige Fahrzeugplattform ein den Fahrzeugen der Spezialkräfte entsprechendes Mobilitätsniveau haben muss, da die Luftlandekräfte sonst Gefahr laufen würden, die Einsatzfähigkeit der Spezialkräfte zu hemmen. Nach dem Prinzip des „schwächsten Gliedes in der Kette“ müssten die Spezialkräfte sich dann, sowohl was Tempo als auch Wegfindung im Gelände angeht, der weniger mobilen Luftlandetruppe anpassen.
Die Forderungen an die Fahrzeugplattform – so wird es zumindest in Fachkreisen kolportiert – sind ambitioniert, aber nicht unrealistisch. Das zu erwartende Projektvolumen sorgt demnach für reges Interesse der wehrtechnischen Industrie im In- und Ausland. So haben sich beispielsweise der niederländische Hersteller für Spezialkräftefahrzeuge Defenture und das deutsche Systemhaus Krauss-Maffei Wegmann (KMW) als erstes aus der Deckung gewagt und eine Kooperation für das Luftlandeplattform-Beschaffungsprogramm angekündigt. S&T hatte im Dezember 2021 die Gelegenheit, Defenture in den Niederlanden zu besuchen und mit Henk van der Scheer, dem CEO sowie Gerard Rond, dem Gründer und Spiritus Rector des Unternehmens, über das anstehende Vorhaben zu sprechen.
Das in den Niederlanden bereits eingeführte und von den niederländischen Spezialkräften im Einsatz erprobte Fahrzeug vom Typ VECTOR (Versatile Expeditionary Commando Tactical Off Road) soll nach Aussage von Defenture als Fahrzeugbasis des Angebotes für die zukünftige Fahrzeugfamilie der deutschen und niederländischen Luftlandetruppe dienen.
Der VECTOR – der niederländische Programmname ist Air Transportable Tactical Vehicle (ATTV) – basiert auf der unternehmenseigenen Groundforce-Plattform und wurden nach Angaben des Defenture-CEOs in enger Abstimmung mit dem niederländischen Spezialkräfteverband Korps Commandotroepen (KCT) entwickelt und gebaut.
Die Entwicklung erfolgte nach dem gleichen Prinzip wie das Design von Kampf- und Schützenpanzern oder Kampfflugzeugen. Daher sei man in der Lage, „signifikant leistungsfähigere Fahrzeuge“ herzustellen, so der CEO. Die militärische Einsatzfähigkeit habe hier im Vordergrund gestanden. Daher wurde das Fahrzeug laut Defenture, entgegen dem sonst verbreiteten Prinzip bei militärischen Geländewagen, nicht von einer zivilen Plattform abgeleitet.
Der klassische Weg bringt nach Ansicht des Unternehmens mehrere Nachteile mit sich. Militärische Spezifikation müssten nachträglich in eine Plattform integriert werden, was sowohl zusätzliches Gewicht bedeutet, für das die Plattform nicht ausgelegt war, als auch Stauvolumen wegnimmt. Dies führt dazu, dass die Plattformen eine geringere Nutzlast aufnehmen und deutlich stärker belastet werden müssen, als im Grunddesign vorgesehen.
Das Entwicklungs-Know-how des niederländischen Unternehmens kommt aus der Automotive-Industrie sowie dem Motorsport und basiert auf der jahrzehntelangen Rallye-Erfahrung – so bei der Rallye Paris-Dakar – des Unternehmensgründers Rond, der die Arbeitsweise im Unternehmen prägt. Die Fahrzeuge werden kompromisslos funktional auf höchste Leistung hin entwickelt.
Die Ansprüche an Fahrzeuge für den Rallye-Sport und für Spezialkräfte sowie die Belastung der Technik sind Ronds Angaben zufolge ähnlich. Im Rallye-Sport sind die Fahrzeuge zwar leichter, dafür sind diese deutlich schneller unterwegs. In den Streitkräften sind die Fahrzeuge dagegen schwerer, dafür sind aber die durchschnittlichen Geschwindigkeiten deutlich geringer. In der Kombination von Gewicht und Geschwindigkeit komme man aber auf eine ähnliche Belastung. Daher hat Defenture auch bei der Konstruktion seiner Fahrzeuge auf viele für den Rallye-Sport entwickelte Komponenten wie das Federungssystem zurückgegriffen, die dann bedarfsgerecht modifiziert wurden.
Konsequent modular
Da Defenture herstellerunabhängig sei, habe das Unternehmen die Freiheit, „die für den Einsatz am besten geeigneten Komponenten auszuwählen“, erklärte van der Scheer. Diese Freiheit haben nicht alle Anbieter, die Fahrzeuge in diesem Segment anbieten. Einige Komponenten, wie beispielsweise das Differenzial, wurden sogar komplett selbst entwickelt, „weil keines der marktverfügbaren Produkte die Belastungen ausgehalten hat“, erläuterte Rond.
Darüber hinaus wurde sehr viel Wert auf Modularität und Verwendung von Gleichteilen gelegt. Die Modularität der Plattform erlaubt es dem Unternehmen, mit geringem Aufwand Motoren und Getriebe unterschiedlicher Hersteller in die Fahrzeuge zu integrieren. Wenn ein Kunde also eine spezifische Komponente wünscht, egal ob aus Obsoleszenz-, logistischen oder politischen Gründen, kann diese vergleichsweise einfach integriert werden. Ein langfristiger Support ist so ohne Weiteres möglich.
Die Abstützung auf möglichst viele Gleichteile – so sind an Vorder- und lenkbarer Hinterachse Bremsen, Federung und Räder identisch und austauschbar – erleichtert die Logistik, da im Resultat deutlich weniger unterschiedliche Ersatzteile benötigt werden. Darüber hinaus werden Komponenten über alle Fahrzeugvarianten hinweg genutzt, so dass auch in der Flotte ein vergleichsweise geringer logistischer Fußabdruck realisiert werden kann.
Das McDonald‘s-Prinzip
Ein leistungsfähiges Fahrzeug zu entwickeln und in Kleinserie zu bauen ist eine Sache, einen Großauftrag mit einer großen Anzahl unterschiedlicher Rüstsatzvarianten zu bedienen, ist eine ganz andere Herausforderung. Auch wenn das Unternehmen 2021 einen finanzkräftigen Investor gewinnen und dadurch auf Wachstumskurs gehen konnte – nach Fertigstellung der neuen Produktionshallen stünde eine Montagekapazität von bis zu 300 Fahrzeugsystemen zur Verfügung – möchte das Unternehmen auf eine Kooperationsstrategie zurückgreifen, die van der Scheer als „McDonald‘s-Prinzip“ bezeichnet.
Das Prinzip basiert darauf, dass das Unternehmen international im Schwerpunkt als Technologie- und Komponentenlieferant mit potenten und lokal verwurzelten Partnern auftritt. So kann Technologiewissen mit Nutzerkenntnis kombiniert werden. Ähnlich wie ein Burger der US-Fastfood-Kette könnten als Resultat Defenture-Fahrzeuge so überall auf der Welt lokal nach Vorgaben aus den Niederlanden hergestellt und gewartet werden, aber trotzdem über die gleichen Leistungsparameter verfügen.
Deutschland wird laut van der Scheer als Schlüsselmarkt angesehen. Angesprochen auf den kommenden Wettbewerb um die Lieferung der Luftlandeplattform sieht er das Unternehmen gut aufgestellt. „Wir haben einen guten Partner und das beste Produkt“, sagt der CEO selbstbewusst. Die genaue Arbeitsaufteilung mit KMW ist seinen Äußerungen zufolge noch nicht erfolgt, „wird aber spezifisch auf die Kundenanforderungen realisiert werden“. Potenzielle Aufgabenpakete, die zwischen Defenture und KMW aufgeteilt werden müssten, wären neben kundenspezifischen Entwicklungsanpassungen des Fahrzeugs:
- Entwicklung der Rüstsätze
- Qualifizierung der Fahrzeuge
- Produktion und Montage
- Logistische Unterstützung in der Nutzungsphase
Ausgangsbasis ATTV
Die technische Grundlage eines möglichen Angebots von Defenture ist das Air Transportable Tactical Vehicle, aus dem auch der VECTOR der niederländischen Streitkräfte hervorgegangen ist. Das Fahrzeug in der 5-Tonnen-Klasse wird von einem vielstofffähigen Dieselmotor von Steyr mit 160 kW über ein ZF Automatik-Getriebe und sperrbare Längs- und Querdifferentiale auf allen vier Rädern angetrieben. Rallye-taugliche Federung und zuschaltbare Allradlenkung führen zu hoher Mobilität und Manövrierfähigkeit insbesondere im Gelände. Darüber hinaus bietet das Fahrzeug in seiner offenen Grundversion eine Zuladung von über zwei Tonnen, die entweder aus der Missionsausrüstung oder Schutzelementen bestehen könnte.
Antrieb, Fahrwerk und Kabine sind im und am Zentralchassis angebracht, das als Block aus rostfreiem Stahl das ganze Fahrzeug durchzieht. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Komponenten weitgehend frei zu positionieren. Dies wurde beispielsweise genutzt, um das Federungssystem hinten so zu verlegen, dass eine ebene Ladefläche entstanden ist. Außerdem können einzelne Säulen als Verbindung zwischen Kabinenboden und -dach entfallen, um z.B. eine Lafette unterzubringen.
Die ebene Ladefläche in Verbindung mit Standard C-Schienen erlaubt den schnellen Wechsel von Missionsmodulen durch die Truppe, eine der wesentlichen Forderungen für die Luftlandeplattform. Dazu gehören auch Ösen für das Verzurren am Boden strategischer Transportmittel (Luft-, Land- und Wasserfahrzeuge) sowie für den Transport als Außenlast. Eine Besonderheit sind optionale hydraulische Stützen, die einen schnellen Radwechsel im Gelände ermöglichen.
In der offenen Grundversion verfügt der ATTV nur über einen geringen Schutz gegen ballistische Bedrohungen. Sitze und Bedienelemente sind vom Fahrzeug entkoppelt und damit blastgeschützt ausgeführt. Durch zusätzliche Schutzelemente in den Türen und unter dem Fahrzeugboden sowie transparente Keramik anstelle von Front- und Seitenscheiben kann der Schutz bedarfsgerecht stufenweise angepasst werden. Zum Schutz zählen auch Nebelwerfer vorn und hinten.
Vier einzeln verstellbare Sitze mit Vier-Punkt-Gurten nehmen die Soldaten mitsamt ihrer persönlichen Schutzausrüstung auf. Eine versenkbare Drehringlafette in der Fahrzeugmitte kann mit einem schweren Maschinengewehr oder einem 40-mm-Granatmaschinenwerfer ausgestattet werden. Diese Lösung erlaubt eine sekundenschnelle Gefechtsbereitschaft kurz nach Verlassen des Luftfahrzeuges. Von einer Zapfenlafette am Platz der A-Säule kann der Beifahrer ein leichtes Maschinengewehr einsetzen.
Getrennte 24-V-Netze versorgen die Fahrzeugelektronik und Kommunikationsgeräte mit elektrischer Energie. Dafür wurden im Fahrzeug rund 2,2 km Kabel verlegt, die mitsamt NATO-Steckverbindern nach IP 67 gegen Nässe und Staub geschützt sind. Im Notfall können die Netze verbunden werden. Damit wird unter anderem die Fahrzeugbeleuchtung versorgt, mit Normal-, Tarn- und Infrarotscheinwerfern. Für Netze und Geräte ist die Härtung gegen elektromagnetische Einflüsse nach STANAG 4370 nachgewiesen.
Mit 5,1 m Länge, 1,8 m Breite und 2,2 m Höhe zählt das AATV zur Kompaktklasse. Mit eingeklappter Ringlafette verringert sich die Höhe auf 1,9 m. Damit kann das Fahrzeug – auch dank des auf fünf Tonnen begrenzten Gewichts – in Hubschraubern wie dem CH-47 und CH-53 oder als Außenlast transportiert werden.
VECTOR im Gelände
Der VECTOR bietet einen guten Einblick, welche Mobilitätseigenschaften eine zukünftige Fahrzeugfamilie der Luftlandekräfte haben könnte. Regen, leichter Wind und Temperaturen im einstelligen Bereich waren die Rahmenbedingungen im Experience Island des Defenture-Gründers Gerard Rond, das neben einer Veranstaltungshalle und Fahrzeughallen auf mehr als 50 Hektar ein Test-, Erprobungs- Vorführ- und Ausbildungsgelände für Geländefahrzeuge rund um einen bis zu 22 Meter tiefen Baggersee bietet.
Der VECTOR wartet mit laufendem Motor im Regen, vor dem Seitentüren und Dachpersenning schützen. Im gut aufgewärmten Innenraum ist das Anschnallen mit Fünf-Punkt-Gurten die Voraussetzung für verletzungsfreies Fahren. Angeschnallt kann jedes Besatzungsmitglied, vor allem der Fahrer, seinen Aufgaben während der Fahrt nachkommen. Im Losrollen erläutert Rond, der das Fahrzeug und die Strecke vorstellt, die Einstellungen, die fast alle Anforderungen im Gelände meistern.
Der Fahrer kann sich darauf konzentrieren, Fahrstrecke und Fahrgeschwindigkeit zu bestimmen. Das mittlere und das hintere Differential sind gesperrt, Allradlenkung ist eingeschaltet, das Getriebe steht auf Automatik und der Wahlhebel steht auf „Low“, das reicht bis 95 km/h.
Vor uns endet die Straße, Rond gibt Gas und reißt das Steuer herum. Der VECTOR dreht dank der Allrad-Steuerung praktisch auf der Stelle. Bei 5,10 Metern Länge ist der Wendekreis gerade einmal neun Meter. Das Gefühl des „drehenden“ Fahrzeugs stellt sich auch im Gelände immer wieder ein. Der Einstieg in den Off-Road-Bereich ist eine lange leicht geschwungene Strecke mit Pfützen, Schlammwällen und kleinen Hügeln. Plötzlich zieht Rond das Lenkrad nach rechts, der VECTOR dreht sich in Richtung eines drei Meter hohen Hügels und 160 kW schieben das Fahrzeug fast spielerisch den steilen Anstieg hinauf. Oben ein kurzer Stopp zur Übersicht, dann geht es bergab. Nach kurzem Schwenk folgt der nächste Hügel und dann der dritte. Zur Erholung kommt wieder eine Flachstrecke entlang des Seeufers. Aber wir bewegen uns mit Fluchtgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit für die Spezialkräfte unter Bedrohung. Die Unebenheiten fordern das Fahrwerk mit Federn/Dämpfern in Rallye-Qualität, die die Räder am Boden halten und so für maximale Vortriebs- und Führungskräfte sorgen. Fordernd auch für die angeschnallte Besatzung, die kräftig durchgeschüttelt wird, aber schnell wieder arbeitsfähig ist, wenn das Fahrzeug langsam fährt.
Die Fahrstrecke hat der umtriebige Rond, Impulsgeber bei Defenture, Chef-Testfahrer und Ausbilder, eigenhändig entworfen und gebaut. Die eingebauten Hügel, Steilstrecken mit mehr als 60 Prozent Steigung, Untergründe aus Beton, Trümmern, Holz und unbefestigtem Sand, Brücken, Überfahrten und Waldpassagen hat er mit eigener Hand immer weiter so verbessert, dass die Geländefahrzeuge bis an die Leistungsgrenze betrieben werden können.
Seine Streckenkenntnisse spielt Rond immer wieder aus, um mit überraschender Wendung den VECTOR über das nächste Geländehindernis zu steuern. Bei einem angedeuteten Beobachtungshalt steht der VECTOR hinter einer Deckung. „Wir werden beschossen“, sagt Rond und lässt den VECTOR nach vorn sprinten, dreht das Fahrzeug um einen Baum hinter einen kleinen Wall, von da um den nächsten Baum wieder in „Feindrichtung“. Dabei spielte der VECTOR wieder seine Vier-Rad-Lenkung aus und das bullige Drehmoment von 500 Nm des Euro-III Dieselmotors.
Mit Höchstgeschwindigkeit verlässt der VECTOR den Ort des Geschehens, folgt dem engen Waldweg, schlängelt sich durch tiefe Pfützen um Bäume und Büsche und erreicht das Steilstreckengebiet. Hier sind Mut und Können des Fahrers sowie Antrieb und Fahrwerk des VECTOR gefragt. Vor dem Berg stehend sieht man aus dem Fahrzeug die Kuppe oben nicht. Aus dem Stand dreht sich der VECTOR in Richtung des Berges, erklimmt mit Vollgas trotz der vom Regen schlüpfrigen Betonbruchstücke die Höhe und rollt – nach kurzer Geländebeurteilung – gleich wieder herunter. Die kräftige Bremsung unten lässt die hinteren Räder abheben. Schon geht es weiter die Holzrampe hoch und über eine wacklig aussehende Brücke. Anschließend kommt ein Hohlweg, an dessen Ende der Fahrer das Fahrzeug über die steile Flanke nach oben zieht auf die höhere Ebene. Das sei, so Rond, wie in Mali, wo sich die Soldaten auf dem Grund eines ausgetrockneten Flusses gedeckt bewegen und plötzlich den Fluss über die Uferböschung verlassen müssen. Klar, dass der VECTOR das schafft, erst recht bei dem trockenen Untergrund in Mali.
Am Ende geht es über eine Flachstrecke rund um den See, natürlich in Fluchtgeschwindigkeit, im Gelände begrenzt durch Bodenwellen und Pfützen. Die ganze Zeit war der Fahrbereich „Low“ ausgewählt. Ein Sprint über den Sandstrand beendete das intensive Fahrerlebnis.
Im Übungsgelände von Experience Island ist fast das gesamte Spektrum an Herausforderungen für Geländefahrer abgebildet, mit dem sich die Kommandosoldaten und Spezialkräfte im Einsatz auseinandersetzen müssen. Gute Ausbildung ist vonnöten, damit die Kraftfahrer das Leistungsvermögen ihres Fahrzeugs voll ausnutzen können. Daher sind nicht nur die niederländischen Soldaten regelmäßig Gast auf dem Übungsgelände. Rond gibt dabei seine Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten Rallyesport mit den schwersten Rallyestrecken der Welt weiter und führt Gespräche, um den Bedarf aus Sicht der Nutzer kennenzulernen und für die Konstruktion der Fahrzeuge zu nutzen.