Das finnische Verteidigungsministerium hat die Beschaffung weiterer leichter Panzerabwehrhandwaffensysteme des Typs M72 MK2 Enhanced Capability Lightweight Antitank Weapon aus heimischer Fertigung bekanntgegeben, wie aus einer Meldung der finnischen Streitkräfte hervorgeht. Die Wirkmittel sollen den Streitkräften ab 2023 zulaufen.
Die in den finnischen Streitkräften als 66 KES 12 bezeichneten Panzerabwehrhandwaffen werden von Nammo Lapua Oy in einem Gesamtwert von 58 Millionen Euro geliefert. Der Abruf erfolgt offenkundig nicht aus dem 2020 geschlossenen Rahmenvertrag, welcher mittlerweile als erschöpft gilt. Die Finanzierung erfolgt laut Verteidigungsministerium aus einem Nachtragshaushalt, welcher im Zuge der gestiegenen Bedrohungslage durch den Ukrainekrieg die Deckung von wehrtechnischen Beschaffung ermöglicht. Neben der Ertüchtigung der Panzerabwehr dient die Beschaffung auch der Stärkung der heimischen Rüstungsindustrie, so Verteidigungsminister Kaikkonen in einer Stellungnahme.
Die M72 EC LAW ist dank der Weiterentwicklungen ein modernes und leichtes Wirkmittel gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge. Zur Steigerung der Präzision verfügt die M72 EC LAW eine Montageschiene für eine Optik. Bedingt durch die Verwendung von Carbon für die Rohrherstellung ist die Waffe mit 3,4 kg Gewicht überaus leicht und zugleich robust. Innerhalb der finnischen Streitkräfte soll sie die bereits vorhandenen AT-4 CS (M/97) und Carl Gustav M3 (M/85) in der Panzerabwehrrolle ergänzen.
Durch die aktuelle Beschaffung wird die querschnittliche Panzerabwehrfähigkeit der finnischen Streitkräfte erweitert. Zudem können so die durch Abgaben an die Ukraine reduzierten Bestände erneut aufgefüllt werden. Finnland hatte der Ukraine die Lieferung von 1.500 Stück M72 zugesagt.