StartBewaffnungHeute vor 30 Jahren: Panzerfaust 3 kommt in die Bundeswehr

Heute vor 30 Jahren: Panzerfaust 3 kommt in die Bundeswehr

Waldemar Geiger

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Auch wenn die Geschichte der Panzerfaust 3 bereits lange vor 1992 begann, fand die offizielle Übergabe des aktuellen Standardwaffensystems der Bundeswehr zur infanteristischen Panzerabwehr an die Truppe im Herbst 1992 statt.

Am 30 September 1992 übergab Generalleutnant Ernst Klaffus, damaliger Amtschef des Heeresamtes, an der Infanterieschule in Hammelburg die erste Panzerfaust 3 feierlich an die Truppe. Das neue Waffensystem sollte in der Truppe die leichte Panzerfaust 44 mm „Lanze“ sowie die schwere Panzerfaust 84 mm „Carl Gustaf“ ersetzen, welche die Ansprüche der Bundeswehr an eine Panzerabwehrhandwaffe nicht mehr erfüllten.

„Die Panzerabwehrhandwaffe versetzt jeden Soldaten in die Lage, auf nahe Entfernung Panzer mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit zu bekämpfen. Damit verstärkt sie die Standfestigkeit insbesondere der leichten Infanterie, deren Bewaffnung bis zum Zulauf der Panzerfaust 3 nicht mehr in der Lage war, moderne Panzerungen wirkungsvoll zu durchschlagen“, wird der General in der November-Ausgabe 1992 der damaligen Truppenzeitschrift „Soldat und Technik” zitiert. „Die Panzerabwehrfähigkeit der Infanterie auf nahe Entfernung hat nun wieder den notwendigen Stand der Technik erreicht. Die Panzerfaust 3 ist als Mengenverbrauchsgut konzipiert worden. Dadurch wird die Versorgung und Handhabung im Gefecht vereinfacht“.

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Die Richtigkeit dieser Aussage bezüglich der Panzerfaust 3 wird aktuell für jeden im Ukraine-Krieg sichtbar, nachdem unter anderem Deutschland mehrere tausend Panzerfäuste – in der neuesten Version Panzerfaust 3-IT DM72 A1 – im Rahmen der Militärhilfe an die ukrainischen Streitkräfte geliefert hat. Dort wurde das Waffensystem innerhalb kürzester Zeit adaptiert und dem Nutzungszweck zugeführt, für den das Waffensystem ursprünglich entwickelt wurde, nämlich der Bekämpfung von Kampf- und Schützenpanzern sowjetischer Bauart.

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„Mit der Panzerfaust 3 erhält die Bundeswehr eine Handwaffe, die dem Soldaten das Bewusstsein geben wird, angreifenden Panzern nicht hilflos gegenüberzustehen“, wird General Klaffus abschließend zitiert.

Entwicklung

Die Konzeption für eine neue Standardpanzerfaust der Bundeswehr begann bereits Anfang der 1970er-Jahre.

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