StartBewaffnungScharfschützenwesen – Leonardo DRS liefert Nachtsehzieloptiken an die U.S. Army

Scharfschützenwesen – Leonardo DRS liefert Nachtsehzieloptiken an die U.S. Army

Kristóf Nagy

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Die U.S. Army beschafft für ihre Scharfschützen Nachtsehoptiken des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo. Dies gab die US-Tochter Leonardo DRS am 8. Juni in einer Stellungnahme bekannt. Der Auftrag im Wert von 94 Millionen US-Dollar hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

Das als INOD (Improved Night / Day Observation Device) Block III bezeichnete Wärmebildgerät bietet laut Hersteller Scharfschützen aller Teilstreitkräfte die Möglichkeit, bestehende Optiken mit einem Aufsatz zur Steigerung der Aufklärungs- und Wirkreichweite sowohl bei Tag, als auch bei Nacht und eingeschränkter Sicht zu versehen. Durch die Nutzung als Vorsatz muss die Kombination aus Wärmebildgerät und bestehender Optik nicht neu eingeschossen werden. Das INOD verwendet laut Lenardo eine vollständig passive, mikrogekühlte Mittelwellen-Infrarot (MWIR)-Technologie, um ein qualitativ hochwertiges, großformatiges Bild mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixeln zu liefern. Dabei ist das System mit Zielfernrohren mit einer Vergrößerung von 5- bis über 25-fach kompatibel.

Das militärisch gehärtete Wärmebildgerät eignet sich auch zur reinen Aufklärung und kann z.B. auf ein Spektiv montiert werden. Die hohe Auflösung erlaubt eine Zielsuche und anschließend Identifikation bei ansonsten durch Umwelteinflüsse stark eingeschränkter Sicht. Zudem kann das Gerät auch zur Verfolgung von Geschossflugbahnen und Ermittlungen von gedeckten Feuerstellungen verwendet werden. Die Stromversorgung erfolgt entweder über eine Batterie, welche im Hot-Swap-Verfahren getauscht werden kann, oder über eine externe Stromversorgung für den Dauerbetrieb. Laut Hersteller reichen sechs CR123A Batterien für fünf Stunden Dauerbetrieb. Alle Bedienelemente sind so ausgeführt, dass sie auch mit Handschuhen verwendet werden können. Zudem ist der Regler für den Fokus an der Gehäuserückseite angebracht und erlaubt die Bedienung mit wenig Bewegung und auch in einem Umfeld mit stark eingeschränktem Platzangebot. Alternativ kann das Gerät auch mit einer drahtgebundenen Fernbedienung betrieben werden.

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Leonardo arbeitet zudem auch an weiteren optronischen Lösungen für Handwaffensysteme. So ist das Mid-Range Dual-Channel Weapons Sight Programm ein Projekt zur fusionierten Ausgabe von unterschiedlichen Kanälen mit bildgebenden Verfahren, wie Infrarot-Kurzwellen oder einem Zielbeleuchtungslaser mit dem Bild eines Wärmebildgerätes. Auch die Verbesserung der Ausgabequalität ist ein erklärtes Ziel. So gibt Leonardo bekannt, dass man durch die Vervierfachung der Pixelzahl eine deutliche Steigerung der Auflösung anstrebe, ohne den Bauraum der Geräte zu vergrößern.

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Kristóf Nagy