StartBewaffnung2S43 Malva – russische 152-mm-Radhaubitze besteht finale Erprobung der russischen Streitkräfte

2S43 Malva – russische 152-mm-Radhaubitze besteht finale Erprobung der russischen Streitkräfte

Kristóf Nagy

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Die vom russischen Staatskonzern Rostec entwickelte selbstfahrende Radhaubitze 2S43 „Malva“ hat jüngsten Angaben des Herstellers zufolge die finale Erprobung durch die russischen Streitkräfte bestanden. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig anzumerken, dass eine erfolgreiche Erprobung seitens der russischen Streitkräfte nicht automatisch bedeutet, dass eine Bestellung des Systems und eine daraus resultierende Serienfertigung zwingen erfolgen werden.

Die in den russischen Streitkräften als 2S43 Malva bezeichnete 152-mm-Radhaubitze wurde 2019 angekündigt und der erste Prototyp 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt. Entgegen der anders anmutenden Stellungnahme von Rostec ist die Malva mit Nichten der erste russische Versuch, eine Radhaubitze zu entwickeln. Bereits Anfang der 1980er Jahre entstand ein Projekt mit dem Ziel eine 152-mm-Haubitze auf einem 8×8 Chassis zu produzieren. Das Konzept scheiterte jedoch an der passenden Lastkraftwagenplattform und wurde 1987 eingestellt. Das 2013 vorgestellte 2S35-1 Koalitsiya-SV KSh System knüpfte an diese Entwicklung an, krankte aber ebenfalls an einem wenig agilen Fahrgestell, zu hohem Gewicht und zu geringer Leistung.

Die 2S43 weist laut Herstellerangaben ein Gesamtgewicht von 32 Tonnen auf und wird von einem YaMZ-8424.10 Dieselmotor mit 470 PS angetriebenen. Die 152-mm-Haubitze nutzt eine Waffenanlage mit einem 52 Kaliberlängen umfassenden Rohr und ist identisch mit dem in der neusten 2S35 Koalitsiya-SV Selbstfahrlafette verbauten Kanone. Als Gefechtsbeladung gibt der Hersteller 30 Granaten an. Die Radhaubitze ist laut Rostec in der Lage eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zu erreichen. Die Reichweite mit einer Tankfüllung auf befestigten Straßen wird mit bis zu 1.000 km angegeben. Zudem ist das System durch eine Il-76 luftverlastbar.

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Der 2020 vorgestellte Prototyp wies eine gepanzerte Kabine auf, welche vor Beschuss mit Handfeuerwaffen und Splittern schützen soll. Eine genaue Schutzklasse gibt der Hersteller bis heute nicht öffentlich bekannt. Zudem ist unklar, welche Sekundärbewaffnung eingerüstet werden kann. Auch aktive oder passive Schutzsysteme wurden seitens des Herstellers bis dato nicht benannt. Das erfolgreiche Durchlaufen der Erprobung seitens der russischen Streitkräfte ist sicherlich ein Erfolg für Rostec. Ob das System jedoch tatsächlich in nennenswerter Form bestellt wird, ist derzeit noch unbekannt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass keine Version im Kaliber 155 mm bekannt geworden ist. Offensichtlich ist daher der potenzielle Export des 2S43 „Malva“ von nachrangiger Bedeutung.

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Kristóf Nagy