StartMobilitätBoxer MIV – Abnahmeprüfungen in Großbritannien haben begonnen

Boxer MIV – Abnahmeprüfungen in Großbritannien haben begonnen

Gerhard Heiming

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Die ersten in Großbritannien gefertigten Boxer für das Beschaffungsprojekt Mechanised Infantry Vehicle (MIV) gehen in die offizielle Abnahmeprüfung durch die British Army, wie der Hersteller ARTEC auf Twitter mitgeteilt hat. Der Mitteilung zufolge begannen die ersten offiziellen Versuche mit der Durchführung einer Reihe von Sprengversuchen mit einem repräsentativen britischen Boxer-Fahrzeug Anfang dieses Jahres.

Das Programm habe nun die nächsten wichtigen Meilensteine erreicht, da eine erste formale Reihe von Verifizierungs- und Validierungsversuchen abgeschlossen sei und Versuche zur Risikominimierung durch die Industrie begonnen hätten, so die ARTEC weiter. Der erste im Vereinigten Königreich montierte Boxer-Prototyp (Command-Variante) sei im April in Deutschland in der Industrie getestet worden, bevor er nach Großbritannien geliefert wurde, wo die offizielle Abnahmeprüfungen durch den Kunden begonnen hätten.

Die Montage von zwei weiteren britischen Boxer-Prototypen sei ebenfalls abgeschlossen, darunter die Varianten Infanterie- und Spezialtransporter, schreibt die ARTEC. Der Prototyp des Infanterietransporters hat mit der Homologation in Deutschland begonnen, und der Prototyp des Spezialtransporters wird im Juli dieses Jahres seine industrieinterne Erprobungsphase in Millbrook/Großbritannien beginnen, wobei die offizielle Verifizierung und Validierung für den Frühherbst in Millbrook vorgesehen ist.

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2019 haben die britische Regierung, vertreten durch die internationale Beschaffungsorganisation OCCAR, und die ARTEC, ein Konsortium aus Rheinmetall und dem KNDS-Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW), einen Vertrag für das Beschaffungsprojekt MIV unterzeichnet. Darin ist die Lieferung von 523 gepanzerten Transportfahrzeugen Boxer vereinbart. Die Anzahl der Fahrzeuge wurde im Januar 2022 um 100 Boxer erhöht.

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Großbritannien erhält als erste Nation den Boxer in Version A3. Kennzeichen der Version sind das maximale Gefechtsgewicht von 38,5 Tonnen, verstärkte Achsen mit neuen Rädern und tragfähigeren Reifen sowie der auf 600 kW gesteigerte Dieselmotor. (Räder und Reifen werden Standard für alle Boxer aller Versionen.)

Um die geforderte überwiegende Wertschöpfung in Großbritannien sicherzustellen, werden die Fahrzeuge ab dem 106. Exemplar u.a. von den britischen Firmen RSBL und WFEL hergestellt. RSBL ist ein Joint Venture von Rheinmetall und BAE Systems Landsystems. WFEL ist eine 100-Prozent-Tochter von KNDS/KMW.

Nach dem Produktionsstart in Deutschland mit insgesamt 105 Boxer-Fahrzeugen soll in Großbritannien eine Produktionsrate von mindestens sechzig Fahrzeugen pro Jahr erreicht werden.

Gerhard Heiming