StartMobilitätTechnische Details zum Luftbeweglichen Waffenträger (LuWa) bekanntgegeben

Technische Details zum Luftbeweglichen Waffenträger (LuWa) bekanntgegeben

Waldemar Geiger

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Die Bundeswehr beabsichtigt, die Waffenträger Wiesel 1 MK und MELLS zu Beginn der 2030er Jahre mit dem Nachfolgefahrzeug Luftbeweglicher Waffenträger (LuWA) zu ersetzen und hat deshalb jüngst ein Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb für die Entwicklung von Vorserienfahrzeugen und -geräten in drei Ausführungen sowie die Lieferung von 89 Fahrzeugen eröffnet, S&T berichtete. Eine nun veröffentlichte Meldung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) auf der europäischen Vergabeplattform TED offenbart genauere technische Details der LuWa sowie die Ausgestaltung der Fahrzeugflotte.

Der Entwicklungsanteil des Auftrages sieht vor, dass drei Vorserienfahrzeuge – jeweils eins in der Variante Maschinenkanone, Panzerabwehr und Fahrschule – samt fünf Waffenanlagen Maschinenkanone entwickelt, geliefert und im Rahmen der sogenannten Integrierten Nachweisführung qualifiziert werden.

Den Angaben des BAAINBw zufolge beinhaltet der Entwicklungsanteil „den entwicklungsbegleitenden Prozess der über ,Design Reviews‘ (Meilensteine) definiert ist.“ Entsprechende Konzepte werden vom Auftragnehmer gefordert und bis zum Critical Design Review (CDR) finalisiert. Im Anschluss daran soll der Bau der Vorserienfahrzeuge für die Integrierte Nachweisführung beginnen. „Eine erfolgreiche Qualifikation ist die Voraussetzung für die Serienfreigabe. Nach abgeschlossener Nachweisführung und Serien-Konstruktionsstandfestlegung sind die Vorserienfahrzeuge instandzusetzen und auf den K-Stand der Serie zu bringen.“

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Insgesamt ist beabsichtigt, 56 LuWa MK und 24 LuWa Panzerabwehr und 9 Fahrschulfahrzeuge zu beschaffen. Wobei der Ted-Meldung zufolge „eine Maschinenkanone 25 mm sowie die Funkgeräteausstattung D-LBO“ von der Bundeswehr gestellt werden. Weitere Bestandteile des Auftrages sind die Erstellung der Ausbildungsmittel für Instandsetzung, Fahrschule, Waffe und Ausbildungsgerät Duellsimulator (AGDUS) sowie eine entsprechende Erstausbildung durch die Industrie. „Die Logistik der Fahrzeuge ist im Rahmen des Prozesses Integrated Logistic Support (ILS) vorzubereiten.“

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Technische Details

Die Gesamtnutzungsdauer der LuWa ist mit mindestens 20 Jahren ab dem Zeitpunkt der Auslieferung des ersten Serienfahrzeuges sicherzustellen.

„Die Aufnahme einer Waffenanlage Maschinenkanone 25mm (MK) und Panzerabwehr (PzAbw), eine hohe Mobilität im Gelände bei moderatem Schutzniveau und die Lufttransportfähigkeit als Innenlast im und Außenlast am Schweren Transporthubschrauber (STH) stellen die Kernforderungen des LuWa dar und sind designbestimmend“, schreibt das BAAINBw. Damit die Lufttransportfähigkeit im STH sichergestellt werden kann, ist die maximale Fahrzeuglänge auf 4,2 Meter, die maximale Höhe auf 1,87 Meter und die maximale Breite des LuWa auf 1,9 Meter zu beschränken.

Weiterhin soll der LuWa über eine modulare Bauweise verfügen, welche sich aus einem einheitlichen Fahrgestell und den Modulen Waffenanlage Maschinenkanone, Waffenanlage Panzerabwehr oder Fahrschulkabine zusammensetzt.

Die zulässige Gesamtmasse des LuWa muss mindestens 5 Tonnen betragen, die Gefechtsmasse ist maximal 4,5 Tonnen beschränkt. Die zu leistende Dauergeschwindigkeit auf ebener Straße ist mit 90 km/h angegeben, zudem ist eine hohe Mobilität im Gelände und ein spezifischer Bodendruck von weniger als 5 N/cm² gefordert.

Der genaue Fahrzeugschutz wird nicht angegeben, in der Meldung steht lediglich, dass der LuWa „über einen definierten Schutz der Fahrzeugbesatzung vor Wuchtgeschossen und Minenwirkung gemäß STANAG 4569 verfügen“ muss. Ausgehend von der Gewichtsbeschränkung des Fahrzeuges kann davon ausgegangen werden, dass dies maximal Level 2 sein wird.

Waldemar Geiger