StartMobilitätLeichte UGV – vier Prototypen für Phase 1 des US-Army-Programms ausgewählt

Leichte UGV – vier Prototypen für Phase 1 des US-Army-Programms ausgewählt

Kristóf Nagy

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Die unbemannten Bodensysteme (UGV) von HDT Global / McQ, Inc, Textron Systems Corporation, Oshkosh Defense, sowie das TRX von General Dynamics Land Systems wurden seitens der U.S. Army für die erste Phase des Robotic Combat Vehicle (RCV) Programms ausgewählt. Dies gaben die beteiligten Unternehmen und die U.S. Army Ende September in Pressemitteilungen bekannt. Laut Stellungnahme des Direktor Ground Combat Systems des US-Heeres vom 17. August, sollen in diesem Stadium insgesamt vier Unternehmen für die Konstruktion und Bau von je einem Prototyp eines leichten UGV beauftragt werden.

Im Rahmen des RCV Programms beabsichtigt die U.S. Army im Verbund mit der Industrie eine Familie von modularen und untereinander kompatiblen UGV zu entwickeln. Ziel sei es, flexibel konfigurierbare Plattformen zu erhalten, welche neben eigenen Wirkmitteln mit der eigenen Sensorik auch bemannten Systemen zur Verbesserung des Situationsbewusstseins dienen können. Die geplante Fahrzeugfamilie soll aus drei unterschiedlichen Modellen bestehen. Das leichte System mit der Bezeichnung RCV-L ist als maximal 10 Tonnen schweres Fahrzeug auszulegen, welches nicht länger als 5,6 m sein soll, um mit schweren Transporthubschraubern verbracht werden zu können.

Auf Basis dieses Programms wurde HDT beauftragt, einen Prototyp des leichten Wolf-X UGV für Erprobungszwecke an die U.S. Army zu liefern. Der Wolf-X besteht aus einem Fahrwerk von HDT und einem Effektor und Sensor-Verbund von BAE Systems. Ausgestattet mit einem 8×8 Fahrwerk wurde der UGV, laut Hersteller speziell für das RCV Programm entwickeltet. So passt das kompakte Fahrzeug in seiner Grundkonfiguration in den Frachtraum eines CH-47D Transporthubschraubers. In einer erweiterten Ausführung besteht zudem die Möglichkeit eine modulare Panzerung und eine Waffenanlage für eine Mk 44 Bushmaster II 30-mm-Maschinenkanone einzurüsten. Zur Steigerung des Situationsbewusstseins kann zudem eine Quadcopterdrohne mitgeführt werden.

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Auch das TRX (Tracked Robot) von General Dynamics Land Systems fällt in die Kategorie RCV-L unter 10 Tonnen. Laut Stellungnahme des Herstellers wird die Army bis August 2024 zwei Prototypen des mit einem Kettenfahrwerk versehenen Fahrzeugs erhalten. Das Fahrzeug mit sehr niedrigem Schwerpunkt kann laut General Dynamics das eigene Leergewicht als Nutzlast mitführen und verfügt über einen Hybridantrieb, welcher die Versorgung und Integration zahlreicher zusätzlicher Subsysteme erlaube.

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Textron Systems wurde mit seinem als Ripsaw M3 bezeichneten Entwurf ausgewählt. Der UGV bietet laut Hersteller 75 Prozent Geleichteile mit dem bereits vorgestellten Ripsaw M5 UGV. Auch der M3 ist wie das TRX mit einem Kettenantrieb versehen.

Über den Entwurf von Oshkosh Defense wurde bis jetzt am wenigsten bekannt. Es ist jedoch anzunehmen, dass es sich um ein Kettenfahrzeug handelt, da der Hersteller im Vorfeld wage gehaltene Mitteilung mit Bildern (oben rechts) solch eines UGVs illustriert hatte.

Neben dem leichten System beinhaltet das RCV Programm auch eine mittlere UGV Kategorie im Bereich von 10 bis 20 Tonnen, mit einer geforderten höhere Überlebensfähigkeit und eine als RCV-H bezeichnet schwere Lösung, mit einem Maximalgewicht von bis zu 30 Tonnen. Insbesondere in der mittleren Kategorie gilt unter Beobachtern der M5 von Textron Systems als Favorit. Bei dem schweren System wird weiterhin eine Überlebensfähigkeit gefordert, wie sie beim bemannten Systemen vorhanden ist. Zudem sollen die Abmessungen sicherstellen, dass ein Verbringen mit einem C-17 Transportflugzeug möglich ist.

Kristóf Nagy