StartBewaffnungSmart Protector 303T – FN stellt neue Feuerleitlösung für Less-than-lethal-Waffensystem vor

Smart Protector 303T – FN stellt neue Feuerleitlösung für Less-than-lethal-Waffensystem vor

Kristóf Nagy

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Der belgische Traditionshersteller Fabrique Nationale de Herstal (FN) wird auf der Milipol 2023 seine neu Smart Protector 303T Feuerleitlösung für das eigene Less-than-lethal-Waffensystem FN 303 vorstellen. Dies gab das Unternehmen am 31.10. in einer Pressemitteilung bekannt. Mit dem neuen System sollen Schussabgaben auf den Kopf vermieden und die Wahrscheinlichkeit einer schweren Verletzung deutlich reduziert werden.

Die FN 303 ist eine mit Druckluft betriebene Selbstladewaffe mit einem 15 Projektile fassenden Trommelmagazin. Herstellerangaben zufolge ermöglichen die unterschiedlichen Impulsgeschosse eine verletzungsarme und zeitlich beschränkte Neutralisierung einer Person. Im Falle von mit Reizstoff geladenen Geschossen kann dies in engen Räumen, wie z.B. dem eines Fahrzeuginneren, sogar auf Personengruppen erweitert werden. Die FN 303 zeichnet sich zudem laut FN durch einen überaus geringen Rückstoß und eine minimale Mündungssignatur aus. Seit 2021 fertig FN die als 303 Tactical bezeichnete Nachfolgeversion, welch sich durch ergonomische Verbesserungen wie einer verstellbaren Schulterstütze und der Möglichkeit der Integration von Sturmgriffen auszeichnet. Als Projektile werden von FN reine Wuchtgeschosse, Wuchtgeschosse mit auswaschbarer Farbe und nicht auswaschbarer Farbe sowie Geschosse mit zehn Prozent Oleoresin Capsicum (OC) Füllung als Reizstoffträger angeboten. Die effektive Schussweite, des mit eingeklappter Schulterstütze gerade einmal 508 mm langen und dadurch überaus kompakten Wirkmittels beträgt laut Herstellerangaben 30 m.

Die Masse der Geschosse beträgt einheitlich 8.5 g (131 gr) und weist die identische Form, respektive ballistischen Koeffizienten auf, wodurch die Smart ProtectoR 303T Feuerleitlösung unabhängig von dem Geschosstyp und ohne Anpassung verwendet werden kann. Das optronische Gerät besteht aus einer in das Gehäuse integrierten Kamera. Diese dient der integrierten Bilderkennungssoftware als Sensor. Hierdurch kann der menschliche Kopf detektiert und zeitgleich die Ausrichtung der Waffe verfolgt werden. Sollte eine aus den ermittelten Parametern resultierende Schussabgabe das erwartende Risiko eines Kopftreffers wahrscheinlich machen, ertönt ein visuelles und akustisches Alarmsignal bei zeitgleicher Blockade des Abzugsmechanismus. Zeitgleich ermöglicht die von FN als Victor SP bezeichnete Kamera die konstante Aufnahme des Vorfeldes der Rohrmündung zur Beweisaufnahme. Als weiteres Feature des Systems, mit einer Batterielaufzeit von je nach Nutzungsintensität und Witterung maximal 12 Stunden, steht ein integriertes Trainingstool zur Verfügung. Das Kamerasystem mit integrierter Übungssoftware ermöglicht dabei das Trockentraining inklusive projiziertem Treffpunkt und ermöglicht eine Auswertung der Ausbildung durch die Bereitstellung von Videoaufnahmen.

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Die FN 303 und die Nachfolgeversion 303 Tactical sind Herstellerangaben zufolge seit 2003 bei über 40 Nationen im polizeilichen und militärischen Bereich eingeführt worden. Daher ist der potenzielle Kundenstamm für das Smart Protector 303T System nicht unerheblich. Insbesondere durch den Umstand, dass die Feuerleitlösung rückwärts kompatibel zu den früheren Versionen des Less-than-lethal-Waffensystem ist.

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Kristóf Nagy