StartMobilitätKraken und L3Harris kooperieren bei USSV K40 Manta

Kraken und L3Harris kooperieren bei USSV K40 Manta

André Forkert

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Die britische Kraken Technology Group will für die Entwicklung des unbemannten Über- und Unterwasserfahrzeuges (USSV; uncrewed surface-subsurface) K40 Manta mit dem US-Technologiekonzern L3Harris kooperieren. Dies gab das britische Unternehmen jüngst in einer Mitteilung bekannt. Demnach soll L3Harris das Steuerungssystem liefern und dessen Integration in den K40 Manta übernehmen.

Der K40 ist ein Prototyp eines unbemanntes Über- und Unterwasserfahrzeuges, das sich mit Hilfe von Tragflächen schnell an der Oberfläche bewegen kann. Abhängig von Lage und Auftrag kann es sich zudem auch getaucht fortbewegen. Äußerlich ähnelt die Form einem langgezogenen Mantarochen.

Für die Steuerung des Bootes ist Kraken zufolge ein bewährtes, hochmodernes Steuerungssystem notwendig, wofür L3Harris die notwendigen Komponenten liefern und das Fachwissen für eine nahtlose Integration bereitstellen soll. Diese integrierten Systeme werden die Fernsteuerung der unbemannten Plattform für technische Tests, Folienentwicklung, Antriebsstrangkalibrierung und Demonstration ermöglichen, bevor sie in späteren Entwicklungsphasen verbessert werden.

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Der US-Konzern hat eine lange Tradition im Bereich der autonomen Schiffstechnologie zurückblicken. Das Unternehmen entwirft, baut und betreibt weltweit unterschiedliche unbemannte Wasserfahrzeuge und hat mit ASView sein eigenes autonomes Steuerungssystem. Laut L3Harris erstrecken sich die eigenen Fähigkeiten über den gesamten Lebenszyklus von autonomen Oberflächenfahrzeugen mit Fachwissen und Erfahrung in den Bereichen Entwurf von Plattformkonzepten, Bau und Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung, Entwicklung von Steuerungssystemen und fortgeschrittener Autonomie.

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Kraken Manta

Der Manta ist eine skalierbare Plattform, die einen schnellen, unbemannten Überwasser-Transport von Sensor- oder Effektor-Nutzlasten über große Entfernungen ermöglicht, bevor es für die verdeckte Infiltration abtaucht. Auch dauerhafte Aufklärungs- oder Beobachterfunktionen (Loitering) sind möglich. Es ist in verschiedenen Größen erhältlich, darunter eine 12-Fuß-Variante, die optional auch als Einwegversion genutzt werden kann.

Das Wasserfahrzeug besteht aus einer leistungsstarken, folienartigen Karbonstruktur (Verbundstoffstruktur), bietet hohe Flexibilität und Multimissionsfähigkeit. Es kann ISTAR- (intelligence, surveillance, target acquisition, and reconnaissance) Operationen durchführen, genauso wie Elektronische Kampfführung (EloKa), Kampfeinsätze (Strike), verlängerte Loitering-Einsätze. Je nach Auftrag kann das Fahrzeug bis zu 1.000 kg Nutzlast aufnehmen. Auch ein ausfahrbarer Sensormast kann integriert werden. Laut Hersteller Kraken ist ein autonomer Betrieb von bis zu 10 Tagen möglich. Hinzu kommt ein einfaches Verstauen, Aussetzen und Einholen von einer Vielzahl von Schiffen. Laut Hersteller bietet es zudem eine geringe optische, akustische, radar- und thermische Signatur. Alles ist in einem Standard-ISO-Container lager- und verlegbar. Damit auch einfach und schnell in z.B. einer Lockheed Martin C-130 Hercules.

Bekannt Varianten sind Manta 12, 18 und 36. Dabei ist der Manta 12 mit 3,7 Metern Länge und 30 cm Tiefgang die kürzeste Variante. Das Fahrzeug ist bis zu 30 Knoten (Überwasser; 10 Knoten Unterwasser) schnell und kann bis zu 2 Metern tauchen. Die angegebene Nutzlast liegt bei 25 kg. Im Vergleich dazu ist der Manta 18 5,5 Meter lang mit einem Tiefgang von 40 cm. Die Geschwindigkeiten sind identisch, aber die Tauchtiefe liegt bei 30 Metern, und die Nutzlast bei 100 kg. Mit 11 Metern Länge und einem Tiefgang von 80 cm ist der Manta 36 die größte Variante. Hier liegt die maximale Geschwindigkeit bei 45 Knoten (Überwasser; 10 Knoten Unterwasser). Die Tauchtiefe wird mit 30 Metern und die Nutzlast mit 1.000 kg angegeben. Alle Varianten werden elektrisch angetrieben und sollen eine Reichweite von 300 NM haben. Die Plattformen bewegen sich Überwasser auf sog. Foil-Stelzen fort. Die K40-Plattform ist noch ein Prototyp und wenige Daten bisher bekannt. Bereits im Juli 2023 hatte Kraken eine strategische Partnerschaft mit Cosworth zur Entwicklung fortschrittlicher Batterielösungen bekanntgegeben.

André Forkert