Die U.S. Army testet aktuell ein neues modulares Mörser-Turm-System (MTMS). Das System besteht aus dem gepanzerten Mehrzweckfahrzeug Armored Multi-Purpose Vehicle (AMPV) von BAE Systems sowie dem NEMO (New Mortar) Mörser von Patria. Die Tests werden auf dem Yuma Proving Ground durchgeführt. Mit dem MTMS sollen veraltete M113-Fahrzeuge ersetzt werden.
Das von einem Fahrzeugkommandanten und zwei Besatzungsmitgliedern betriebene halbautomatische einläufige 120-mm-Hinterlader-Mörsersystem NEMO hat aufgrund seiner Vielseitigkeit und Schutzfunktionen Aufmerksamkeit erregt. Bereits 2020 testete die U.S. Army das NEMO-System, damals jedoch auf einem Radpanzer. (S&T berichtete). Jetzt folgen Tests mit dem Kettenfahrzeug.
NEMO wurde zudem bereits durch andere Nationen in Boote integriert, und auf einem GTK BOXER. Auch die deutschen Landstreitkräfte können sich offenbar vorstellen, dass das Projekt „Zukünftiges System Indirektes Feuer kurze Reichweite“ auf Basis einer neuen 6×6-Plattform in Kombination mit einem NEMO-Turmmörser umgesetzt wird (S&T berichtete).
Patria NEMO ist ein ferngesteuertes 120-mm-Mörsersystem mit Geschützturm, das sowohl direkt als auch indirekt feuern kann. Die Fähigkeiten des MTMS mit dem NEMO ermöglichem dem Nutzer, aus der Bewegung heraus zu schießen und Missionen mit mehreren Schüssen und gleichzeitigem Aufprall (Multiple Round Simultaneous Impact (MRSI)) durchzuführen. Und das mit bis zu sechs Granaten.
Patria NEMO ist nicht nur hochgradig geschützt, sondern auch leicht, kompakt und einfach auf leichten Kettenfahrgestellen, gepanzerten Radfahrzeugen, Marineschiffen oder sogar in Containern installierbar. Damit füllt das System eine entscheidende Lücke im Arsenal der U.S. Army. Darüber hinaus bietet die Integration in das AMPV einen verbesserten Schutz für die Besatzung.
Andre Forkert