Airborne Systems stellt neues Lastenschirmsystem AS-2000 vor

Airborne Systems, ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von Fallschirmen für Militär und Raumfahrt, führt aktuell eine Reihe von Demonstrationen seiner Systeme weltweit durch. Neben den Freifallschirmen liegt bei den potenziellen Nutzern ein verstärktes Augenmerk auf dem neuen Lastenschirmsystem AS-2000.

Laute Hersteller soll das innovative Design des AS-2000  Eigengewicht und Größe des Schirmpakets um 50 Prozent reduzieren. Dies verringert den logistischen Aufwand für schwere Luftlandeoperationen erheblich, so das Unternehmen in einer entsprechenden Erklärung. Das System sei erhältlich in Cluster- oder Fallschirmspringer-(droguefall)-Konfigurationen. Das AS-2000 Fallschirmlastsystem nutzt die von Airborne Systems entwickelte elektromechanische Abwurfvorrichtung, die bei einer vom Benutzer wählbaren Höhe ausgelöst wird. Diese wird über eine einfache 2-Tasten-Schnittstelle direkt am Gerät programmiert und kann jederzeit überprüft werden.

Weiter heißt es, das System sei auch entwickelt worden, um die Arbeitszeit der Rigger (Packer) bei Reparatur-, Wartungs- und Takelarbeiten zu reduzieren. Für das Aufriggen des AS-2000 sind keine Bodenlüfter mehr erforderlich, und das geringere Packvolumen sorgt für ein niedrigeres Profil. Die Sinkgeschwindigkeit beträgt mindestens 12 fps (Fuß per Sekunde, 3,66 m/s) und maximal 24 fps (7,32 m/s) bei der Konfiguration mit einer Haube. Das Auslösen des AS-2000 erfolgt mit der von Airborne System entwickelten wiederverwendbaren elektromechanischen Auslösevorrichtung, die den Bedarf an pyrotechnischen Einweg-Auslösern überflüssig machen.

Das neue AS-2000-Frachtfallschirmsystem soll das bisherige G-12-Systeme ersetzen, eine größere Kapazität für Frachtabwürfe bieten und gleichzeitig einen bedeutenden Qualitätssprung in Bezug auf Innovation und Technologie darstellen. Der G-12 Frachtfallschirm besitzt eine flache, runde Fallschirmkappe mit einem Durchmesser von 64 Fuß (19,51 Meter) und einer Tragfähigkeit von 501 lbs. (227 kg) bis 2.200 lbs. (998 kg). In einer Gruppe von Schirmen kann eine Traglast von 3.500 lbs. (1.587 kg) erreicht werden. Die typische Entfaltungsgeschwindigkeit liegt bei 140 Knoten (259 km/h) IAS und einer minimalen Absetzhöhe von 550 Fuß (168 Meter) AGL. Das Eigengewicht des G-12 liegt bei 128 lbs. (58 kg).

Da die neuen bereits vorgestellten und in Nutzung befindlichen Personalfallschirmsysteme einen sicheren Einsatz von Personal aus niedriger fliegenden Luftfahrzeugen ermöglichen, wendet Airborne Systems diese Erkenntnisse auf die nächste Generation von Systemen zur Beförderung von Fracht in niedrigeren Höhe an. Diese werden die selbststeuernden Lastengleitschirmsysteme ergänzen, die für den Einsatz in hochgefährdeten Umgebungen geeignet sind. Airborne Systems hat verschiedene Fallschirme entwickelt und getestet, die als Ersatz für die in Betrieb befindlichen Systeme G-11 und G-12 entwickelt wurden.  Diese neuen Konstruktionen können unter den gleichen Flugbedingungen eingesetzt werden wie die neuen Personensysteme, die bereits von den US-Streitkräften eingesetzt werden.

Demonstrationen weltweit

Aber Airborne Systems zielt mit den Neuentwicklungen nicht nur auf den Kunden US-Streitkräfte ab. So hat der Hersteller erst im letzten Monat ein Demonstrationsevent beim argentinischen Heer durchgeführt. An den Veranstaltungen, die in der Provinz Córdoba stattfanden, waren Elemente der IV Airborne Brigade, der Special Operations Forces Group (AFOE) und der Schule für Luftlandetruppen und Spezialoperationen (ETA und OE) beteiligt. Vor Ort wurden unter anderem die Systeme E-MMPS (Edge Multi-Mission Parachute System), Tandemsystem Gemini, Marauder und Intruder 230/300 vorgestellt. Auch Einweisungen für die Packer wurden vor Ort durchgeführt.

Neben den theoretischen Vorstellungen konnten alle System live getestet werden. Der Absprungplatz war der Flugplatz „La Mezquita“, die Absetzluftfahrzeuge eine Cessna 208B Grand Caravan EX der argentinischen Heeresflieger sowie ein Bell UH-1H Hubschrauber der Rapid Deployment Army Aviation Section. In diesem Rahmen wurden neben den Truppenschirmen erstmals in Südamerika auch das neue AS-2000-Frachtfallschirmsystem live gezeigt.

Kurz danach wurde eine Veranstaltung bei der „ALACRAN“-Spezialeinheit der argentinischen Gendarmerie durchgeführt. Es wurde eine Präsentation über die Systeme E-MMPS, Intruder 230 für Ausbilder und Marauder gegeben, zusammen mit Nutzermeldungen von Special Forces-Operatoren bezüglich der Wartung und Konfiguration der von der Sicherheitskräften verwendeten Ausrüstung (RA-1 Intruder 300 und 360, MC-5 und MC-6 Automatenfallschirmsysteme).

Das E-MMPS ist das neueste und innovativste Hochleistungssystem von Airborne Systems für HAHO/HALO-Operationen (High Altitude – High Opening/High Altitude – Low Opening), das von den Spezialeinheiten des US Marine Corps genutzt wird. Es lässt verschiedene Konfigurationen zu.

Gemini ist das erste von dem amerikanischen Unternehmen entwickelte Tandemsystem. Es wurde für militärische Tandemeinsätze entwickelt und kombiniert eine hohe Tragfähigkeit mit außergewöhnlichen Flugleistungen und dem einzigartigen Vorteil der Gleitmodulation. Es verfügt über einen zweistufigen klappbaren Fallschirm, der sich zwischen dem Haupt- und dem Reservefallschirm befindet und einen sehr stabilen und komfortablen freien Fall sowie sanfte Öffnungen auch bei maximalem Einsatzgewicht und maximaler Höhe gewährleistet, so das Unternehmen.