StartMobilitätLetztes San-Antonio-Klasse Flight I Landungsschiff geht in See

Letztes San-Antonio-Klasse Flight I Landungsschiff geht in See

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Das dreizehnte amphibische Landungsschiff der San-Antonio-Klasse, USS Richard M. Cool, Jr. (LPD-29), hat am Mittwoch, 22. August, die Bauwerft Ingalls Shipbuilding in Pascagoula, Mississippi verlassen. Am 7. September soll es am Marinestützpunkt Pensacola in Florida in Dienst gestellt werden. Richard M. Cool, Jr. ist zugleich das letzte Schiff der Version Flight I ihrer Klasse. Bei Ingalls befinden sich bereits zwei Einheiten der Folgeversion Flight II in Bau, von denen die U.S. Navy insgesamt 13 weitere in Dienst nehmen will.

Als LPD (Landing Platform Dock) kann die San-Antonio-Klasse 700 Mann Landungstruppen des U.S. Marine Corps, 14 gepanzerte Amphibienfahrzeuge vom Typ AAVP-7 und bis zu fünf MV-22 Osprey Kipprotorflugzeuge aufnehmen. Das flutbare Welldeck am Heck hat Platz für zwei Luftkissenfahrzeuge LCAC oder ein Landungsboot LCU. Die Einsatzverdrängung beträgt 25.300 Tonnen bei 208 Meter Länge. Die Höchstgeschwindigkeit liegt nach offiziellen Angaben über 22 Knoten (41 km/h).

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USS Richard M. McCool, Jr. zeigt hier ihr Heck mit Landedeck und Hangar für Hubschrauber und MV-22 Osprey sowie das darunterliegende Welldeck für Landungsfahrzeuge. (Foto: HII)

Zum Selbstschutz ist das Schiff mit zwei Startern für je 21 RIM-116 Rolling Airframe Missiles (RAM) gegen Luftziele, zwei fremdgetriebenen 30 mm Bushmaster II Maschinenkanonen und mehreren schweren Maschinengewehren M2 im Kaliber 12,7 mm ausgestattet. Zudem ist Platz für die Einrüstung von zwei Mk 41 Senkrechtstartsystemen mit jeweils acht Flugkörperzellen vorhanden. Diese könnten die weiter reichende Flugabwehr-Lenkwaffe RIM-162 Evolved Sea Sparrow in Viererpacks aufnehmen. Es gibt auch Überlegungen, die Systeme für den Verschuss von Marschflugkörpern Tomahawk zu nutzen, um Operationen der Marines an Land zu unterstützen.

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Im Einsatz bilden die LPDs zusammen mit jeweils einem amphibischen Hubschrauber-Landungsschiff (Wasp-Klasse Landing Helicopter Dock, LHD, oder America-Klasse Landing Helicopter Assault, LHA) und einem Docklandungsschiff (Harpers-Ferry- oder Whidbey-Island-Klasse Landing Ship Dock, LSD) sowie Geleit- und Versorgungseinheiten sogenannte Expeditionary Strike Groups (ESG). Diese transportieren Marine Expeditionary Units (MEU) des USMC, die aus einem mit Panzerfahrzeugen, Artillerie, Pionier- und Aufklärungskräften verstärkten Marineinfanteriebataillon, einem Luftkampfelement mit Kampf- und Transporthubschraubern bzw. -Senkrechtstartern sowie einem Führungs- und einem Logistikelement bestehen.

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Dabei nimmt das LHD/LHA mit seinem durchgehenden Flugdeck im Schwerpunkt das Luftkampfelement mit einer Staffel MV-22 Osprey auf, verstärkt mit leichten und schweren Transporthubschraubern vom Typ UH-1Y und CH-53E, Kampfhubschraubern AH-1Y und senkrechtstartfähigen Kampfflugzeugen AV-8B oder F-35B. Das LPD transportiert den Kern der Infanteriekräfte, während das LSD vor allem schwere Kampf- und Unterstützungsfahrzeuge befördert. Künftig sollen die Flight-II-Einheiten der San-Antonio-Klasse auch letztere Rolle übernehmen und die LSDs ablösen.

Im Ganzen umfasst eine MEU rund 1.100 Bodentruppen, 600 Mann im Luftkampf-, 300 im Logistik- und 200 im Führungselement für eine Gesamtstärke von 2.200 Mann. Kommt eine Maritime Special Purpose Force (MSPF) von 350 Mann Spezial- und Aufklärungskräften hinzu, die teilweise von der USMC Force Reconnaissance gestellt werden, lautet die Bezeichnung MEU (SOC) mit dem Zusatz „Special Operations Capable“. Insgesamt gibt es sieben MEUs, von denen innerhalb eines 15-Monats-Zeitraums stets mindestens zwei für sechs Monate auf See sind – eine von der US-Westküste im Pazifik, eine von der Ostküste üblicherweise im Mittelmeer.

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Marines der 13th MEU gehen während der Übung Bright Star 05 von einem LCU an Land. (Foto: DoD/Shannon Garcia)

Als kombinierte See-Land-Luftkampfverbände bilden die ESG/MEUs jederzeit einsatzbereite vorgeschobene Schnellreaktionskräfte, die ohne Nachversorgung bis zu 15-tägige Operationen durchführen können. Unter wechselnden Bezeichnungen sind sie seit Jahrzehnten das Mittel der Wahl für die amerikanische Politik, wenn es um Interventionen in Küstengebieten, Evakuierungsoperationen etc. geht.

Redaktion/sab