Die südkoreanische Hanwha Aerospace stellt auf der diesjährigen Korea Army International Defense Industry Exhibition (KADEX 2024) auf der Militärbasis Gyeryongdae zwei Weiterentwicklungen ihrer auch international erfolgreichen Panzerhaubitze K9 Thunder vor. Zum einen handelt es sich dabei um eine Variante auf Radfahrgestell, die für die schnelle Verlegung und den Lufttransport optimiert ist. Früheren Informationen des Herstellers zufolge handelt es sich dabei möglicherweise um den unbemannten Turm K9A2, der künftig auch mit 58 Kaliber langem Rohr für Reichweiten von über 70 Kilometern ausgestattet werden kann und auf ein vierachsiges LKW-Fahrgestell gesetzt ist.
Demnach wurde das Projekt mit Eigenmitteln entwickelt, um mit der deutschen RCH 155 und dem französischen Caesar zu konkurrieren. Orientiert hat man sich angeblich vor allem an Anforderungen für den amerikanischen und nahöstlichen Markt, doch liegt auch der Blick auf Europa nahe. Hier hat Hanwha die ursprüngliche K9 bekanntlich schon an Estland, Finnland, Norwegen und Polen verkauft. In der Türkei wurde der Typ unter Lizenz und anschließend mit eigenem Feuerleitsystem als T-155 Firtina produziert. Weitere Nutzerstaaten neben Südkorea selbst sind Ägypten, Australien und Indien.

Eine weitere Entwicklung ist das „K9 Manned-Unmanned Teaming System“. Dieses Projekt soll unbemanntes und autonomes Fahren integrieren, was den fernbedienten Einsatz ohne Besatzung ermöglichen soll. Die Feuerreichweite soll weiter auf 80 Kilometer gesteigert werden. Neben der K9-Familie zeigt Hanwha auch die mit anderen Partnern entwickelte Multi-Layer Defense Solution gegen Luftbedrohungen, zu der das Unternehmen Radarsysteme für die Erfassung von Langstreckenraketen und Artillerie sowie Effektoren gegen Drohnen einschließlich einer Laserwaffe beisteuert.
Weitere Neuvorstellungen sind ein unbemannter Mehrfach-Raketenwerfer zur Montage auf Landungs- oder Transportschiffen für die Unterstützung amphibischer Operationen, eine Version des unbemannten Bodenfahrzeugs Arion-SMET mit verdoppelter Ladekapazität, und das Panzerfahrzeug Tigon-MCV mit integriertem Panzerabwehrlenkflugkörper TAipers.
Redaktion/sab