StartMobilitätGeschütztes Quad für Amoklagen in engen Einsatzräumen

Geschütztes Quad für Amoklagen in engen Einsatzräumen

Die Armoured Group (TAG) Germany GmbH hat auf den TeutoDefence Germany Behördentagen & Live Fire Days 2024 ein ballistisches Schutz-Kit für Quads (Single Rider ATVs) vorgestellt. Basis ist ein Polaris Sportsman 850 Premium Quad, aber auch Modelle anderer Hersteller sind möglich. Die Quads sollten nur stark genug sein, um das Zusatzgewicht locker tragen zu können. TAG bezeichnet das Fahrzeug als Armored Polaris ATV LD-1.

Das Fahrzeug ist schon seit einiger Zeit in den USA bei verschiedenen Polizeieinheiten in Nutzung. Hier ist es vor allem für Amoklagen an Schulen, Sportstätten oder anderen beengten Einsatzorten vorgesehen. Das geschützte Quad kann innerhalb der Schulen und in den engen Fluren operieren. Und damit die Polizeikräfte schnell an jeden Ort bringen, und vor Ort Schutz bieten. Alle anderen größeren Fahrzeuge kommen maximal bis zur Eingangstür.

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Das LD-1 bietet Körperschutz für den Fahrer und bei offenen Türen auch für nebengehende Einsatzkräfte. (Foto: AF)

TAG kooperiert hierbei mit TC Burton Enterprises. Das LD-1 Armored ATV bietet einen mobilen Schutz, der laut Hersteller die Anforderungen nach NIJ III und NIJ IIIA-Norm erfüllt. Dieses Fahrzeug ist auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit auf engstem Raum ausgelegt, so dass es sich in schwierigem Gelände zurechtfinden und gleichzeitig die höchsten Sicherheitsstandards einhalten kann. Es handelt sich um ein All-Terrain-Fahrzeug, das dank der geringen Eigenmaße sowohl in ländlichen und städtischen Umgebungen in jedem Gelände und unter allen Wetterbedingungen eingesetzt werden. Das geringe Gewicht und die hohe Manövrierfähigkeit bieten eine hohe Flexibilität.

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In Abhängigkeit vom Quad liegt das Systemgewicht bei um die 500 Kilogramm. Das Dach ist nach oben offen und bietet keinen Schutz. Bei aufrechtem Sitz schaut der Kopf des Fahrers heraus, bei feindlicher Annäherung muss daher der Kopf eingezogen werden. Der Schutzgrad wird mit NJIJ III/B6 angegeben. Demnach bietet das ballistische Kit Schutz gegen 7,62 x 51 mm M80 NATO Weichkern und 7,62 x 39 mm Weichkern (B6), 5,56 x 45 mm SS109 und M193 (B5), .44 Magnum (B4), .357 Magnum (B3), 9 mm Luger/NATO (B2) und .22LR (B1), aber nicht gegen 7,62 x 51 mm AP/Hartkern (B7). Es bietet jedoch einen 360° Schutz aus allen Richtungen für den Bediener.

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Bei aufgeklappten Türen besteht ein ballistischer Schutz bis zu einer Breite von 120″ (304 cm). Die aufgeklappten Türen dienen dann seitlich jeweils zwei Einsatzkräften als ballistische Schutzschilde – die aber nicht getragen werden müssen – und können auch als Gewehrauflagen beim Vorgehen genutzt werden. Damit findet eine Minimierung des Einsatzes schwerer taktischer Schilde statt. Der Einbau soll einfach sein. Die Platten aus Komposit-Material und geschützten Gläser sind auswechselbar. Auch kann die geschützte Karosserie entfernt und wieder eingebaut werden. Das Fahrzeug hat zudem noch eine Zuglast von 650 kg, so der Hersteller. Am Heck können zwei Einsatzkräfte stehend mitfahren, dabei ist das oberste Körperteil dann aber nicht mehr geschützt.

In Zukunft soll das Fahrzeug auch den ukrainischen Streitkräften als kleines, überall einsetzbares Aufklärungsfahrzeug angeboten werden. Dann ggf. auch schon als Hybrid-Lösung, damit das Fahrzeug weniger Emissionen produziert und sich auf den letzten Metern zum Feind fast lautlos fortbewegen kann. Zudem ist das Fahrzeug aufgrund seiner Größe und Gewicht auch luftverlastbar als Innenlast.

André Forkert