StartTaktik & AusbildungBereit für jeden Auftrag: Fallschirmjägerregiment 31 übt Einsatz vom Hubschrauber

Bereit für jeden Auftrag: Fallschirmjägerregiment 31 übt Einsatz vom Hubschrauber

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Die 2. Kompanie Fallschirmjägerregiment 31 aus Seedorf setzt die Übungsserie Taurus fort. Im Gefechtsübungszentrum Heer in der Altmark üben die Spezialisierten Kräfte nun mit zahlreichen Hubschraubern ihren Einsatz als luftbewegliche Reserve. Im urbanen Raum wird jeder Fehler sofort hart bestraft, wie bundeswehr.de berichtet.

Aus einem Hubschrauber rennen mehrere Soldaten vom Fallschirmjägerregiment 31 heraus, im Hintergrund Häuser.
Das Fallschirmjägerregiment 31 beginnt seinen luftgestützter Angriff auf eine Ortschaft. Mit Mehrzweckhubschrauber NH-90 und Transporthubschrauber CH-53 werden die Spezialisierten Kräfte zu ihrem Einsatzort geflogen. (Foto: Bundeswehr/Carl Schulze)

Das eigene Land oder auch das Bündnis zu verteidigen, ist keine einfache Aufgabe. Der Ukrainekrieg beweist es: Dieser Auftrag ist wichtiger denn je. Mit der Übungsserie Taurus trainieren die Fallschirmjäger mit Erweiterter Grundbefähigung, kurz EGB, für die Landes- und Bündnisverteidigung. In drei Abschnitten vertiefen sie ihr vielschichtiges Einsatzspektrum.

Noch vor ein paar Wochen waren die Soldaten vom Fallschirmjägerregiment 31 auf einem alten Militärgelände in Mahlwinkel, das zu einem modernen Übungszentrum für Militär und Behörden umfunktioniert wurde. Dort trainierten sie intensiv in mehreren Ausbildungsabschnitten primär den Kampf gegen einen gepanzerten Feind und den Grabenkampf.

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Jetzt geht es für die Fallschirmjäger aus Seedorf in das Gefechtsübungszentrum Heer in Sachsen-Anhalt. „Das Thema der Übung Taurus II ist der luftgestützte Einsatz einer luftbeweglichen Reserve in einem klassischen Szenario“, beschreibt der Kompaniechef der EGB-Kräfte, Major Danilo D., den Übungsinhalt. Aber schnell wird klar, dass bei einer so komplexen Lage wie in Schnöggersburg – einer Übungsstadt des Gefechtsübungszentrums – alle Ressourcen zum Gelingen dieser Operation zum Einsatz kommen müssen.

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Erprobung der besten Option

Laut Übungsszenario hat der Gegner einen Landeplatz und die in der Nähe liegende Ortschaft eingenommen. Circa 100 Kilometer Luftlinie davon entfernt machen sich zahlreiche Fallschirmjäger bereit, dieses Gebiet zurückzuerobern. In dem Heeresfliegerstandort des Transporthubschrauberregiments 10 wird eine Turnhalle kurzerhand umfunktioniert. Planen, schlafen, trainieren – all das geschieht hier auf engstem Raum, aber schon nach kurzer Zeit steht der Ablauf für den Angriff. Und doch gibt es nicht das perfekte Drehbuch. Deswegen versuchen die EGB-Soldatinnen und -Soldaten, ein paar Möglichkeiten zu eruieren, um im Ernstfall die beste Option wählen zu können.

Den Angriff auf die Ortschaft, den Flugplatz oder das angrenzende feindbesetzte Waldstück starten die Fallschirmjäger mithilfe der Heeresflieger und der Luftwaffe. Mit den Mehrzweckhubschraubern NH-90 und dem Transporthubschrauber CH-53 geht es schnell und flexibel zu den verschiedenen Landepunkten. Selbst das Dach eines Hochhauses wäre kein Problem.

Auf einer Wiese stehen zwei Motorräder und Soldaten vom Fallschirmjägerregiment 31, im Hintergrund fliegen Hubschrauber.
Motorräder, Drohnen und weiteres Spezialequipment hat das Fallschirmjägerregiment 31 mitgebracht. (Foto: Bundeswehr/Carl Schulze)

Spezialisten in vielerlei Hinsicht

Mehrere Hubschrauber und Spezialisierte Kräfte des Heeres allein reichen für diesen komplexen und schwierigen Auftrag nicht. Dies stellt aber das Fallschirmjägerregiment 31 vor keine großen Probleme. Als die CH-53 landet und aus ihrer Heckrampe zwei Motorräder herausfahren, wird klar, das kann nur der Anfang sein. Mehrere Unterstützungselemente wie die sogenannten K9-Kräfte, also der Diensthundezug des Fallschirmjägerregiments, sind dabei.

Auch ein Joint Terminal Attack Controller kontrolliert die ganze Zeit den Luftraum und weist den Flugzeugen mit ihren Waffen verschiedene Bodenziele zu. Das Fallschirmjägerregiment 31 verfügt bereits über kleinste Drohnen. Mit ihnen kontrolliert die Truppe Marschwege und kundschaftet Ziele in sicherer Entfernung aus. Was die Fallschirmjäger alles in ihrem Verbund haben, ist enorm. Sie sind damit autark und aktuelle Erfahrungen aus weltweiten Konflikten fließen in das Szenario ein, um die speziellen Fähigkeiten der EGB-Fallschirmjäger zu festigen und neue zu gewinnen.

Eine Soldatin vom Fallschirmjägerregiment 31 schaut auf ein Display und steuert mit dieser Bedieneinheit ihre Drohne.
Mit den Drohnen können Marschwege überwacht und das Zielgebiet aus sicherer Entfernung aufgeklärt werden. (Foto: Bundeswehr/PIZ Heer)

Das Fallschirmjägerregiment 31 im urbanen Umfeld

Die Hubschrauber haben zahlreiche Soldatinnen und Soldaten abgesetzt. Nun zieht dichter künstlicher Nebel durch die Straßen von Schnöggersburg, gefolgt von mehreren Salven, Schüssen und Hundegebell. Jetzt wird sich herausstellen, ob der luftgestützte Angriff gegen einen gleichwertigen Gegner funktioniert. In den großen Gebäuden wird der Kampf immer schwieriger. Nicht ganz ohne Verluste geht es voran. Die Verwundeten werden dank der guten medizinischen Ausbildung der Fallschirmjäger schnell versorgt und mit einem mobilen Arzttrupp dann adäquat weiterbehandelt.

Das Überraschungsmoment liegt auf der Seite der spezialisierten Truppe vom Fallschirmjägerregiment 31, und das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte macht sie so gefährlich und stark. Die gute Vorbereitung und die richtige Planung begünstigen zusätzlich das Gelingen eines solch komplexen Szenarios. Aber wer denkt, die EGB-Kräfte ruhen sich jetzt aus, der täuscht. Bereits in wenigen Wochen trainieren die Spezialisierten Kräfte beim dritten Teil der Übungsserie Taurus den Kampf im amphibischen Gelände. Unter anderem müssen sie dann aus Booten schießen.

PIZ Heer