StartAusrüstung & BekleidungHTX-1: Neue außergewöhnliche Kurzwaffen-Optik für behördlichen Einsatz

HTX-1: Neue außergewöhnliche Kurzwaffen-Optik für behördlichen Einsatz

Das US-amerikanische Unternehmen Primary Arms hat jüngst mit der neuen HTX-1 Enclosed Emitter Optic einen Rotpunkt höchster Qualität auf den Markt gebracht (Soldat & Technik berichtete). Die Welt der Rotpunktoptik ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen. Fast jeder Optikhersteller auf der Welt hat ein Reflexvisier in seinem Portfolio, ob wiederholgenau oder nicht. Viele davon sind billige, minderwertige Optiken, meist in China hergestellt und mit dem eigenen Firmenlogo versehen. Doch einige Hersteller wie Primary Arms stellen dieses Geschäftsmodell erfolgreich in Frage.

Das neue Primary Army HTX-1 Rotpunktvisier.
Das neue Primary Army HTX-1 Rotpunktvisier. Auf der linken Waffenseite gut zu erkennen sind die beiden Bedientaster. (Foto: Primary Arms)

Das komplett in Amerika hergestellte HTX-1 ist ein geschlossenes Emitter-Reflexvisier, das einen neuen Standard für amerikanische Optiken setzen will. Alle Komponenten werden in-house gefertigt, das Gehäuse wird selbst gefräst und sogar das Glas für die Optik wird in den USA hergestellt. Montiert wird das Endprodukt am Hauptsitz von Primary Optic in Houston, Texas. Daher auch der Name HTX-1 (Houston, Texas-1). Alles wird in den USA hergestellt? Nun, fast alles. Der Emitterkristall wird in Deutschland hergestellt. Aber da die einzige Alternative China gewesen wäre, ist das zu entschuldigen.

Patentiertes Gehäusesystem

Das patentierte Chassis-Montagesystem ist mit den meisten Pistolen-Footprints (RMR-A, RMR-B und MOS) kompatibel und bietet die niedrigstmögliche Visierlinie, die mit offenen Visieren in Standardhöhe kompatibel ist. Im Gegensatz zu den meisten Adapterplatten passt das Chassis-System exakt in den Ausschnitt der Optik. Durch diese perfekte Passung wird das Spiel zwischen Optik und Waffe vollständig eliminiert. Auch die seitlichen Scherkräfte! Das HTX-1 wird mit drei Stahl-Chassis und vier Schrauben geliefert. Das Unternehmen geht sogar noch einen Schritt weiter und kennzeichnet die Tütchen mit den Schrauben farblich so, dass sie zum jeweiligen Chassis passen.

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Das HTX-1 verfügt über eine Antireflexbeschichtung für kristallklare Sicht. Die Konstruktion aus 7075er Aluminium hat sich in Tests auch bei starker Beanspruchung und grobem Missbrauch als zuverlässig erwiesen. Das Gehäuse ist an den Rändern der Linse sehr dünn gehalten, wodurch ein größerer Sichtbereich entsteht.

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HTX-1 mit ACCS Vulcan Dot

Das HTX-1 ist mit dem patentierten ACSS Vulcan Dot Absehen von Primary Arms ausgestattet. Es wird von einer seitlich aufladbaren und austauschbaren CR 2032-Akku mit AutoLive-Technologie für maximale Autonomie gespeist. Der äußere Ring des Absehens kann optional deaktiviert werden, so dass ein 4-MOA-Punktabsehen verbleibt. Die Schärfe von Punkt und Ring ist außergewöhnlich. Selbst bei maximaler Helligkeit fasert das Absehen nicht aus.

Das ACCS Vulcan Absehen ist der besondere Clou am HTX-1: Der unterbrochene Kreis ist größer als das Sichtfeld durch die Optik.
Das ACCS Vulcan Absehen ist der besondere Clou am HTX-1: Der unterbrochene Kreis ist größer als das Sichtfeld durch die Optik. Wird die Waffe verkantet, so ist ein Teil des Kreises sichtbar, was die (Wieder-)Aufnahme des Ziels massiv beschleunigt. (Grafik: Primary Arms)

Das neue HTX-1 ist eine außergewöhnliche Optik und übertrifft alles, was heute auf dem Markt ist. Leider wird der europäische Markt zunächst nicht primär beliefert. Grund: die Amerikaner werden die neue Optik erst einmal für sich als Ersatz nutzen – die dortigen Behörden mustern ihre schwedischen Red Dots aus. Dennoch sollen nach Aussage von Primary Arms immer wieder begrenzte Mengen nach Deutschland kommen. Der Importeur für Europa ist der deutsche Großhändler Ferkinghoff International GmbH & Co. KG aus Kürnach im Landkreis Würzburg in Bayern. Dieser zeigte die Optik auf der Enforce Tac 2025 erstmals in Europa.

Bernhard Richter