StartBewaffnungRapidFire Flak-System: Thales und KNDS zeigen Landversion

RapidFire Flak-System: Thales und KNDS zeigen Landversion

Thales und KNDS France haben anlässlich der Paris Air Show die Landversion des 40-mm-Flugabwehrsystems RapidFire vorgestellt. Das System verwendet die britisch-französische CTAS-Kanone mit Teleskopmunition, die ursprünglich für Panzerfahrzeuge entwickelt wurde. Diese kommt etwa auf dem neuen Spähpanzern EBRC Jaguar (Frankreich) und Ajax (Großbritannien) zum Einsatz und war auch für eine – später gestrichene – Kampfwertsteigerung des britischen Schützenpanzers Warrior vorgesehen. Sie wird zudem den neuen griechischen Radschützenpanzer Philoctetes ausstatten und ist Katar und Kuwait auf Boxer-Fahrgestell angeboten worden.

Aufgrund der Teleskopmunition im Kaliber 40 x 255 mm, bei der das Geschoss zunächst innerhalb der Treibladung liegt und erst bei der Zündung nach vorne gestoßen wird, ist das Magazin sehr kompakt und die Einbautiefe der Waffe im Turm gering. Dies war vor allem für den möglichen Ersatz der britischen RARDEN-Kanone Kaliber 30 x 170 mm wichtig, die unter ähnlichen Vorgaben entworfen wurde, aber konventionelle Munition in Drei-Schuss-Laderahmen verwendet. Dadurch war die RARDEN nur 3.150 Millimeter bei 113 Kilogramm Masse lang, hatte allerdings auch nur eine theoretische Feuergeschwindigkeit von 90 Schuss pro Minute, die durch häufiges Nachladen in der Praxis noch geringer ausfiel.

RapidFire bereits bei französischer Marine in Dienst

Die CTAS wiegt dagegen 340 Kilogramm bei 3.450 Millimeter Länge und hat eine Kadenz von 200 Schuss pro Minute bei wesentlich gesteigerter Leistung sowohl gegen harte als auch, mit Airburst-Munition, gegen weiche Ziele. Diese Eigenschaften machten sie auch als Flugabwehrwaffe geeignet. Zunächst entstand eine Marineversion von RapidFire, von denen Frankreich bislang 48 Systeme bestellt hat. Davon sind die ersten vier bereits auf den beiden neuen Einsatzgruppenversorgern der Marine nationale in Dienst. Sieben weitere sollen auf den Offshore-Patrouillenschiffen des Programms Patrouilleurs Hauturiers zum Einsatz kommen, mit der Option auf drei weitere.

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Das Bereitschaftsmagazin von RapidFire enthält bis zu 140 Schuss. Die empfohlene Art zur Bekämpfung anfliegender Ziele ist, Vier-Schuss-Feuerstöße von Airburst-Munition mit einer Kadenz von 80 Schuss pro Minute abzugeben, die Wirkung zu bewerten und erforderlichenfalls fortzufahren. Das System korrigiert die Ausrichtung jedoch nach jedem einzelnen Schuss entsprechend der Flugrichtung und Geschwindigkeit des Ziels. Neben leichten Flugzeugen, Lenkwaffen, Drohnen und Loitering Munition kann es auch gegen Oberflächenziele eingesetzt werden. Die effektive Schussweite beträgt 4.000 Meter.

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Für den Einsatz an Land bieten Thales und KNDS eine mobile und eine halbmobile Version zum Objektschutz an. Die halbmobile Variante ist dabei auf einer 20-Fuß-Palette montiert, die einfach von entsprechenden Fahrzeugen aufgenommen und verlegt werden kann. Für die mobile Anwendung wird dieselbe Palette direkt auf ein Trägerfahrzeug montiert. Als Ziele werden auch hier leichte Flugzeuge und Hubschrauber, Drohnen und unterschallschnelle Lenkwaffen sowie Kampfflugzeuge und RAM (rocket, artillery, mortar)-Bedrohungen angegeben.

Stefan Axel Boes