StartBewaffnungBundestag gibt grünes Licht für optische und optronische Ausstattung für die Bundeswehr-Sturmgewehre

Bundestag gibt grünes Licht für optische und optronische Ausstattung für die Bundeswehr-Sturmgewehre

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Ein Handwaffensystem besteht aus Waffe, Optik und Optronik, Munition, Peripheriegerät und Ausbildung. Beim System Sturmgewehr Bundeswehr verzögert sich zwar die Antwort auf die Frage, welche Waffe nun endgültig ausgewählt wird. Dafür kristallisiert sich heraus, was in Kürze als Optik- und Optronikkomponenten zuläuft. Hierfür gaben Verteidigungs- und Haushaltsausschuss am 23. Juni 2021 grünes Licht. Vor dem Hintergrund, dass sich die Optiken und Optroniken über Mil-STD-1913-Schienen auch an vorhandenen Waffen nutzen lassen und die bereits gerüsteten G36 sowieso im Bestand der Bundeswehr bleiben sollen, erscheint dieser Schritt sinnvoll. Für die „Herstellung und Lieferung von Hauptkampf-und Reflexvisier sowie Laserlichtmodulen für das System Sturmgewehr der Bundeswehr“ wurden heute dem Vernehmen nach Haushaltsmittel in Summe von rund 300 Millionen Euro gebilligt.

Als querschnittliches Hauptkampfvisier (HKV) ist – so ist aus gut unterrichteten Kreisen zu hören – das von LEONARDO angebotene ELCAN Specter DR 1-4x ausgewählt wurde. LEONARDO und Raytheon-Elcan sind für das Angebot mit LEONARDO als Hauptauftragnehmer, eine strategische Partnerschaft eingegangen.

Bei dem von der Bundeswehr ausgewählten Visier handelt es sich grundsätzlich um die Visierung, die auch von Dänemark (siehe Titelbild) beschafft worden ist, die aber jedoch einige bundeswehrspezifische Modifikationen aufweist.

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Hierzu zählt unter anderem das von der Bundeswehr geforderte Absehen, welches dem des G36-ZF gleicht. Die 153 mm lange, 75 mm hohe und 67 mm breite Optik wiegt ca. 630 Gramm und lässt sich über eine Mil-Std 1913-Schnittstelle auf allen damit ausgestatteten Handwaffen – auch auf einem modifizierten G36 – anbringen. Über einen beidseitig bedienbaren Hebel lässt sich die Optik von ein- auf vierfache Vergrößerung umstellen. Das Gehäuse ist in dem neuen sandfarbenen Farbton gehalten und verfügt an der Oberseite über eine integrierte Mil-Std 1913-Schnittstelle mit Notvisierung. Insgesamt sollen rund 120.000 Optiken beschafft werden.

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Anzumerken ist, dass das ELCAN Specter DR 1-4x sowohl als Hauptkampfvisier zum Einsatz kommt, als auch für die Nutzer mit erweiterter Grundbefähigung. Hier war ursprünglich ein Reflexvisier mit abklappbaren Vergrößerungsvorsatz vorgesehen, dennoch konnte sich das ELCAN Specter DR 1-4x mit der schnell wechselbaren Vergrößerungsstufe und der kompakten Bauweise ebenfalls durchsetzen.

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Das VarioRay wurde unter anderem in der Schweiz als Laser-Licht-Modul 19 eingeführt. (Foto: VBS)

Als Laser-Licht-Modul gilt dem Vernehmen nach eine Variante des Rheinmetall Laser-Licht-Moduls VarioRay als gesetzt. Dieses Gerät ist bereits Bestandteil des Soldatensystem Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES) und auch in Großbritannien als Laser Light Module MK3 oder in der Schweiz als Laser-Licht-Modul 19 eingeführt.

Waldemar Geiger und Jan-Phillipp Weisswange