StartMobilitätSPz-Ausschreibung in Tschechien – Keines der Angebote erfüllt alle Anforderungen

SPz-Ausschreibung in Tschechien – Keines der Angebote erfüllt alle Anforderungen

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Das tschechische Verteidigungsministerium hat heute bekanntgegeben, dass keines der eingereichten Angebote für einen neuen Schützenpanzer der tschechischen Streitkräfte alle gestellten Anforderungen erfüllt und demensprechend auch nicht weiter betrachtet werden kann. Insgesamt haben drei Unternehmen Angebote abgegeben. BAE Systems hat den Schützenpanzer CV90, General Dynamics European Land Systems den Schützenpanzer Ascod und Rheinmetall den Schützenpanzer Lynx KF41 als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Schützenpanzer BVP-2 angeboten. Insgesamt sollten 210 neue Fahrzeuge beschafft werden.

Prag teilte mit, dass ein 15köpfiges Expertengremium die Angebote bewertet habe, die Beurteilung viel offenbar „eindeutig und einstimmig“ aus: „Die Angebote aller drei Bieter sind auf der Grundlage der eingereichten Antworten/Unterlagen nicht bewertbar, da keines der Angebote alle Anforderungen des Auftraggebers erfüllt. Die festgestellten Defizite betreffen beispielsweise fehlende oder ungenaue Informationen über die technischen Merkmale der angebotenen Fahrzeuge oder unvollständige Informationen über die Zusammenarbeit mit der tschechischen Verteidigungsindustrie“, schreibt das Verteidigungsministerium in seiner Mitteilung.

Weiterhin wird mitgeteilt, dass die beteiligten Unternehmen heute über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt werden und die Angebote nicht mehr weiter geprüft und bewertet werden. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen soll offenbar erst noch getroffen werden. Eine Zeitlinie wurde nicht bekanntgegeben.

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Der Kostenrahmen für die 210 Schützenpanzer wurde ursprünglich auf 1,9 Milliarden Euro geschätzt. Mindestens 40 Prozent davon sollten als Wertschöpfung durch tschechische Unternehmen erbracht werden, allen voran durch das Staatsunternehmen VOP CZ. Mit der Auslieferung der ersten Schützenpanzer wurde ab 2022 gerechnet. Bei einer Produktionsrate von fünf bis zehn Schützenpanzern pro Monat wurde dem Abschluss der Produktion im Jahr 2027 gerechnet. Das Programm hatte mehrfach Zeitpläne überschritten und wird sich nun wohl weiter verzögern.

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Die Einzelheiten des gesamten Beschaffungsvorhabens können hier nachgelesen werden: Tschechisches Schützenpanzer-Beschaffungsprogramm tritt in die finale Phase ein

Waldemar Geiger