StartMobilitätThales-Sensor für Beobachtung und Aufklärung im JFST-Boxer

Thales-Sensor für Beobachtung und Aufklärung im JFST-Boxer

Gerhard Heiming

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Die Joint Fire Support Teams schwer (JFSTsw) auf Boxer erhalten für die Beobachtung und Zielaufklärung das Panoramic Above Armour Gimbal (PAAG) von Thales. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, wurde Thales von der ARTEC, dem Hauptauftragnehmer für die Entwicklung der JFSTsw, mit der Lieferung von vier PAAG beauftragt. Die Systeme werden von Thales UK hergestellt.

Das Panorama-Sichtsystem verfüge über je einen Kanal für eine Wärmebild- und für eine hochauflösende Tageslicht-Farbkamera, mit denen die Identifizierung von Zielen je nach Größe im Entfernungsband bis vier Kilometer möglich sei, schreibt Thales. Durch die kardanische Aufhängung (Gimbal) der Optiken auf einem 360-Grad-Drehteller in kann die gesamte Hemisphäre rund um das Fahrzeug abgedeckt werden. Mit einem Laserentfernungsmesser kann die Entfernung zu Zielen und Geländepunkten bis zu einer Distanz von zehn Kilometern bestimmt werden. Das PAAG kann auf einem Mast über einen Meter angehoben werden, um das Sichtfeld zu erweitern, ohne das Fahrzeug und seine Besatzung gegenüber feindlichen Blicken zu exponieren.

Die Besatzung wird bei der Zielerfassung durch ein automatisiertes Zielerfassungssystem (Assisted Target Detection, ATD) und bei der Zielverfolgung durch ein automatisches Videosystem (Automatic Video Tracking, AVT) unterstützt. Die Systeme sind in die PAAG integriert und interagieren unmittelbar mit dem Führungs- und Waffeneinsatzsystem der Artillerie.

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Die Bedienung des elektronischen Überwachungssystems erfolgt vollständig aus der geschützten Kabine des Boxer. Nach Angabe von Thales erhalten die JFST eine stabile DRI-Fähigkeit (Detection, Recognition, Identification; deutsch: Detektion, Erkennung, Identifizierung) mit großer Reichweite, die während der Fahrt bei Tag und Nacht genutzt werden kann.

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Im Dezember 2021 hat die OCCAR im Auftrag der Bundeswehr mit der ARTEC die Entwicklung eines Prototypen JFSTsw vereinbart, S&T berichtete. Der Prototyp besteht aus je einem Fahrzeug für Boden/Boden- und für Luft/Boden-Aufgaben und soll so rechtzeitig geliefert werden, dass die Serienbeschaffung nach derzeitigen Planungen 2023 in Auftrag gegeben werden kann. Bis 2027 sollen weitere neun JFSTsw (18 Fahrzeuge) der Truppe zur Verfügung stehen.

Gerhard Heiming