StartBewaffnungDrohnenabwehr – Bundeswehr schließt Rahmenvertrag für Lieferung von „Drohnenfäusten“

Drohnenabwehr – Bundeswehr schließt Rahmenvertrag für Lieferung von „Drohnenfäusten“

Waldemar Geiger

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Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat mit der H.P. Marketing & Consulting Wüst GmbH (HP), einem deutschen Spezialisten für die Entwicklung und Produktion Störsysteme, eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von Effektoren des Typs HP V4, HP V5 sowie Adaptern geschlossen. Dies geht aus einer am 25. August 2023 veröffentlichten Mitteilung des BAAINBw auf der europäischen Vergabeplattform TED hervor. Details über Stückzahlen oder Vertragssummen wurden nicht bekanntgegeben.

Die Bundeswehr vertraut bereits sein mehreren Jahren auf HP-Störsender (Jammer), so wurde im Rahmen einer Sofortinitiative für den Einsatz (SiE) ein C-sUAS-System, bestehend aus zwei portablen Jammer-Kanonen und stationärer Sensorik, für den MINUSMA Einsatz in Mali im Jahre 2017/18 beschafft. Dabei handelt es sich bei dieser tragbaren Schutzausstattung zur Drohnenabwehr um eine Version des HP, Bundeswehrbezeichnung „Effektor HP47+“. Ende Juni 2019 hat das Unternehmen einer Bekanntmachung vergebener Aufträge des BAAINBw auf der Europäischen-Online-Vergabeplattform TED zur Folge einen Zuschlag über die Lieferung von 30 weiteren Geräten bekommen. Umgangssprachlichen werden die Systeme manchmal auch als „Drohnenfaust“ bezeichnet.

Einem Onlinebeitrag vom 30. März 2023 auf der Bundeswehrwebseite zufolge werden die HP47-Jammer auch von den Bundeswehrkräften in Litauen eingesetzt. „Dieser schultergestützte Störsender ermöglicht es den Soldatinnen und Soldaten, Einfluss auf eine oder mehrere anfliegende Drohnen zu nehmen“, heißt es in dem Bundeswehrbeitrag. Der im Beitrag abgebildete Jammer träft die Bildbezeichnung „Effektor HP47 3/V4“.

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Den Angaben der Bundeswehr nach wiegt der schultergestützte Störsender 8,5 kg und hat eine Länge von 1,13 Metern. Das System wird dem Beitrag zur folge durch Feldjägerkräfte der Bundeswehr eingesetzt. „Der Effektor besteht aus einem Rahmengestell mit verschiedenen Anbauteilen, der Sendeeinheit, mehreren Akkus sowie einem Visier mit einfacher Vergrößerung. LED-Lampen in unterschiedlichen Farben zeigen dem Nutzer an, welche Störvariante für den unmittelbaren Einsatz aktiviert ist. Dies ermöglicht auch einen Einsatz bei Dunkelheit.“

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Zudem gibt die Bundeswehr an, dass der HP47 auf drei verschiedene Arten wirken kann:

  1. Unterdrückung des Global Navigation Satellite System (GNSS) Signals
  2. Unterbrechung der Fernsteuerung (RC – Remote Control)
  3. Unterdrückung des GNSS-Signals und Unterbrechung der Fernsteuerung

Waldemar Geiger