StartAusrüstung & BekleidungNFM erweitert GARM-Kampfbekleidungssystem um ballistische Unterwäsche

NFM erweitert GARM-Kampfbekleidungssystem um ballistische Unterwäsche

Waldemar Geiger

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Die NFM Group, ein norwegischer Spezialist für Kampfbekleidung und ballistische Schutzausrüstung, hat angekündigt, sein Kampfbekleidungssystem GARM um ballistische Unterwäsche zu erweitern. Die als „GARM Ballistic Underwear“ bezeichnete Unterwäsche soll auf der Milipol 2024 in Paris erstmals öffentlich gezeigt werden. Dies teilte das Unternehmen am 2. November mit.

Aus der Mitteilung geht hervor, dass es sich bei der GARM-Unterwäsche um die von Hexonia, ein seit Dezember 2022 zu NFM gehörendes deutsches Unternehmen, entwickelte ballistische Unterwäsche handelt, welche das Unternehmen unter dem Namen „BALUW“ vermarktet. Diese wurde bei der Bundeswehr als Bestandteil der modularen ballistischen Schutz- und Trageausstattung (MOBAST) eingeführt. Komponenten von BALUW sind Unterhosen (kurz/lang), T-Shirts (kurz/lang) und ein Schlauchschal für den Hals.

Die ballistische Unterwäsche wird unter der Kampfbekleidung getragen und soll die Soldaten gegen Verletzungen durch Kleinstsplitter und Sand – wie sie z. B. bei IED-Anschlägen auftreten – schützen. NFM zufolge ist die ballistische Halteleistung der Unterwäsche in der Lage, den Träger vor bis zu 200 m/s schnellen Splittern zu schützen. Sie wurde entwickelt, um Mikropenetrationen zu verhindern, die zu Infektionen und Verletzungen des Gewebes führen können.

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Der Tragekomfort der Unterwäsche wird laut Hersteller von der ballistischen Schutzleistung nicht beeinträchtigt, da diese über niedrige Isolationswerte verfüge und somit eine optimale Wärmeregulierung ermögliche.

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Sandkanonenbeschuss auf Gelatineblock (TNO, Niederlande); links: eingesetzte Sekundärsplitter wie Sandpartikel, Staub, Schmutz und Geröll (1-6 mm), Mitte: Gelatineblock nach Beschuss ohne Schutzlage Ballistische Unterwäsche, rechts: Gelatineblock nach Beschuss mit Schutzlage Ballistische Unterwäsche (Fotos: Hexonia)

Für die Produktion der ballistischen Unterwäsche werden von Hexonia modernste Rundstrickmaschinen eingesetzt, die in der Lage sind, nahezu nahtlose Torsos herzustellen, wie NFM in der Mitteilung schreibt. Dies dient sowohl dem Tragekomfort, da Hautreizungen minimiert werden, als auch der Schutzwirkung, da Nähte nach Aussage von Eva Goral, der Entwicklerin der Unterwäsche, oftmals den schwächsten Punkt in einem Schutzsystem darstellen.

Waldemar Geiger