Der im nordrhein-westfälischen Nettetal beheimatete Spezialist für Bekleidung und persönliche Ausrüstung Hexonia hat im Rahmen in Paris stattfindenden Rüstungsmesse Milipol 2023 erstmals sein Trivium-Helmsystem mit sprechsatzkompatiblem Kinnschutz öffentlich vorgestellt.
Der Kinnschutz – auch als Mandibel bekannt – ist demnach Bestandteil des „Helmsystems Spezialkräfte“ der deutschen Spezialkräfte. Hexonia wurde im August 2022 mit der Herstellung und Lieferung dieses Systems beauftragt. Jüngst von der Bundeswehr veröffentlichte Bilder und Videos zeigen, dass die Ausgabe des Systems an die Truppe begonnen hat, S&T berichtete.
Hexonia hat im Rahmen des Trivium-Helmsystems eigenen Angaben zufolge zwei unterschiedliche Varianten des Kinnschutzes im Portfolio – slim und wide. Die Slim-Variante ist kompakter und daher nicht mit einem Sprechsatz kompatibel. Die Wide-Variante hingegen bietet genug Raum zwischen Gesicht und Kinnschutz für die Nutzung eines mit einem Schwanenhalsmikrofon ausgestatteten Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion.
Bei dem Kinnschutz handelt es sich um ein weichballistisches Schutzelement, welches in Kombination mit einem „leichten Visier“ (siehe Bild) und dem Trivium Helm das gesamte Gesicht des Trägers effektiv vor Splittern schützen kann, ohne seine Kommunikationsfähigkeit einzuschränken. Die weichballistische Ausführung erlaubt es dem Träger zudem besser in den Anschlag zu gehen und somit besser den Feuerkampf zu führen.
Die Besonderheit des Gesamtsystems besteht neben der Sprechsatzkompatibilität in der Möglichkeit die Mandibel mit einem Handgriff runter- und hochklappen zu können. Im runtergeklappten Zustand liegt der Kinnschutz auf der Brust des Trägers auf, ist aber trotzdem an der hinteren Helmrail befestigt. Der Träger kann so „barrierefrei“ sprechen, sein Gesicht vorzeigen oder Nahrung beziehungsweise Getränke zu sich nehmen. Auch der freie Zugang zum Kinnriemen ist gegeben. Ist hingegen Schutz notwendig, kann die Mandibel mit einem Handgriff schnell wieder hochgeklappt und der Komplettgesichtschutz wieder hergestellt werden.
Alle Komponenten des neuen Trivium-Helmsystems wurden nach Aussage des Herstellers in Nettetal entwickelt. An der Lieferkette der beigestellten Komponenten wie beispielsweise der Shroud oder den Rails sind ausschließlich deutsche Unternehmen beteiligt. Das aus Polyethylen gefertigte Kopfschutzsystem Trivium ist vergleichsweise leicht und wird in vier unterschiedlichen Ausführungen – Full Cut, Half Cut, High Cut und Super High Cut – und vier unterschiedlichen Größen – M, L, XL und XXL – angeboten. Denn Kinnschutz gibt es in den Doppelgrößen M+L und XL+XXL.