Die kanadische Regierung hat Rheinmetall einen Auftrag für die Herstellung von 85 schweren Bergefahrzeugen für die Streitkräfte des Landes erteilt. Diese sind Teil des Projekts Enhanced Recovery Capability (ERC). Der über fünf Jahre laufende Vertrag soll einen Wert von 325 Millionen Kanadischen Dollar (etwa 215 Millionen Euro) haben. Er umfasst die Fahrzeuge mit Bergeausrüstung und weiteren Modifikationen. Die ersten Lieferungen sollen 2027 erfolgen.
Zugleich erhielt Rheinmetall einen ergänzenden mehrjährigen Servicevertrag im Wert von 28,9 Millionen Kanadischen Dollar (rund 20 Millionen Euro). Hauptauftragnehmer ist Rheinmetall Canada. Die Fahrzeuge basieren auf der HX 8 x 8-Plattform mit einem schweren Abschlepp- und Bergemodul. Diese sollen die bisherigen schweren Logistik-Radfahrzeuge der kanadischen Streitkräfte ersetzen, um deren Fähigkeit zum Abschleppen und Bergen ihrer schwereren Kampf- und Logistikfahrzeuge der letzten Generation zu verbessern.

Bergefahrzeuge mit neuen Fähigkeiten und besserem Schutz
Die neuen Bergefahrzeuge werden darüber hinaus zusätzliche Fähigkeiten wie einen integrierten Schwenkkran zur Verfügung stellen, der zum Heben von Containern und anderem Material verwendet werden kann. Rheinmetall weist darauf hin, dass der HX eine eigens für militärische Nutzer entwickelte Plattform mit hoher Mobilität, Zuverlässigkeit und Robustheit ist, der eine langlebige Lösung für Kanada darstelle. Die Fahrzeuge böten zudem ein hohes Schutzniveau, was die Überlebensfähigkeit und Auftragserfüllung verbessere.
Die HX-Plattform wird von den Streitkräften Australiens, Dänemarks, Deutschlands, Großbritanniens, Japans, Neuseelands, der Niederlande, Norwegens, Schwedens, Singapurs und Sloweniens verwendet. Diese hätten sie in einer Vielzahl von Szenarien von der Katastrophenhilfe im Inland und humanitären Auslandsmissionen bis hin zu Kampfeinsätzen unter den schwierigen Bedingungen im Irak, Afghanistan oder Mali eingesetzt, so Rheinmetall. Ungarn wird Rheinmetalls unbemanntes AGM-Artilleriemodul auf HX 3 einführen. Die internationale Verbreitung bedeute auch erhebliche Vorteile für Interoperabilität und Logistik innerhalb der NATO.
Redaktion/sab