StartAusrüstung & BekleidungGefechtshelm Spezialkräfte schwer – Bundeswehr beauftragt Rheinmetall mit Lieferung

Gefechtshelm Spezialkräfte schwer – Bundeswehr beauftragt Rheinmetall mit Lieferung

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Die Bw Bekleidungsmanagement GmbH hat heute in einer Veröffentlichung auf der europäischen Vergabeplattform TED bestätigt, dass eine Rahmenvereinbarung für die Lieferung des Gefechtshelms Spezialkräfte schwer, auch unter dem Namen „Gefechtshelm, Zwischenlösung“ bekannt, geschlossen wurde. Nach Information der S&T handelt es sich bei dem Helm um den Batlskin Viper des US-Unternehmens Galvion, welches bis vor kurzem noch unter dem Namen Revision firmiert hat. Ende 2019 wurden sowohl die Revision-Namensrechte als auch die Schutzbrillensparte an eine private Investmentfirma verkauft, wie S&T berichtete. Der nun geschlossene Lieferauftrag wird über die Rheinmetall Soldier Electronics GmbH in Stockach am Bodensee abgewickelt.

Der Gefechtshelm verfügt über eine an der Stirnseite angebrachte Aufnahme für Nachtsichtgeräte sowie über verschraubte Seitenschienen und ermöglicht es dem Nutzer, einen Aktivgehörschutz zu tragen. Ein Pad-System sorgt für die Polsterung.

Die Rahmenvereinbarung sieht die Lieferung von Gefechtshelmen Spezialkräfte schwer im Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2025 vor. Die Vereinbarung sieht eine zweimalige Möglichkeit zur Verlängerung um ein Jahr und die Aufbereitung dieser Helme bis zum Ablauf der Nutzungsdauer vor.

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Das von Rheinmetall eingereichte Angebot konnte sich gegenüber vier anderen Angeboten durchsetzen. Bei der Auswahlentscheidung wurden die Vergabekriterien wie folgt berücksichtigt:

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  • Ergebnis der Truppenerprobung und ämterseitigen Untersuchung / Gewichtung: 50 %
  • Liefertermine/Lieferfristen / Gewichtung: 10 %
  • Preis / Gewichtung: 40 %

Wie S&T bereits letzten Freitag berichtete, sollen insgesamt 5.000 Helme geliefert werden.  Darüber hinaus soll der Rahmenvertrag eine zusätzliche 10.000 Helme umfassende Lieferoption enthalten, die die Bundeswehr für die Beschaffung von Helmsystemen für die VJTF-Truppe nutzen könnte. Die Verwendung der nun zu liefernden Helme ist unter anderem für folgende Truppenteile im Heer vorgesehen:

  • Spezialisierte Kräfte mit Erweiterter Grundbefähigung
  • Joint Fire Support Teams der Artillerie und der Infanterie
  • Mörserzüge der Infanterie
  • Besatzungen der TOW-Wiesel der Infanterie

Zusätzliche Lieferoption für VJTF-Kräfte möglich

Das Bundesministerium der Verteidigung hat bereits im 11. Rüstungsbericht vom Juni 2020 zu Protokoll gegeben, dass der „sich aktuell in der Ausschreibung befindliche Rahmenvertrag zum Gefechtshelm, Zwischenlösung, eine zusätzliche Optionsmenge von 10.000 Stück, die unmittelbar nach einer Bezuschlagung abgerufen werden kann“, beinhalte. „Hierdurch wäre eine alternative Ausstattung der Kampf- und Kampfunterstützungstruppen der VJTF 2023 mit einem zum SMG (Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion, Anm. d. Red.) kompatiblen Gefechtshelm möglich.“

Die Beschaffung von 8.000 der angesprochenen Sprechsätze mit Gehörschutzfunktion vom Typ ComTac XPI des Herstellers 3M Peltor wurde bereits im Sommer 2020 beauftragt, wie S&T berichtete. Diese Sprechsätze können jedoch nicht in Verbindung mit dem aktuell in der Truppe befindlichen Gefechtshelm genutzt werden. Damit die VJTF-Truppe diese Sprechsätze nutzen kann, welche sowohl dem Gehörschutz als auch der verbesserten Kommunikation der Soldaten dienen, wäre eine baldige Wahrnehmung der Option zwingend notwendig. Denn die Beschaffung eines neuen Gefechtshelmes für die gesamten Streitkräfte wird sich dem Vernehmen nach noch mehrere Jahre hinziehen.

Waldemar Geiger