StartTaktik & AusbildungTrojan Footprint 2022: Spezialkräfteübung mit noch nie dagewesener Truppenstärke

Trojan Footprint 2022: Spezialkräfteübung mit noch nie dagewesener Truppenstärke

Kristóf Nagy

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Die jährlich stattfindende multinationale Spezialkräfteübung Trojan Footprint ist diese Woche gestartet. An dem aus mehreren Teilübungen bestehenden Manöver nehmen dieses Jahr insgesamt 3.300 Soldaten aus 30 Nationen teil. Dies gab das durchführende U.S. Special Operations Command Europe bekannt. Die internationalen Spezialkräfteverbände werden in den nächsten zwei Wochen über Landesgrenzen hinweg und sowohl zu Lande als auch zu Wasser und in der Luft beübt.

Nach Aussage des Europakommandos der US-Spezialkräfte ist Trojan Footprint 2022 von der Teilnehmeranzahl doppelt so groß wie die im letzten Jahr durchgeführte Übung. Dies ist sicherlich auch den hinsichtlich des Ukraine Krieges gesteigerten Spannungen in Europa geschuldet. Die Kräfte der Teilnehmerländer verteilen sich neben der Hauptübung auf die Teilsegmente Black Swan in Ungarn, Emerald Warrior in den USA, Flaming Sword in Litauen und Skorpion in Polen. Die Teilübungen wurden in ihren jeweiligen Host Nations bereits vorbereitet und haben teilweise schon begonnen. Weitere Anteile von Trojan Footprint finden in Deutschland, Lettland, Estland, der Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Nordmazedonien, Montenegro, Georgien, Kroatien und Slowenien statt. Somit wird neben dem Balkan auch die gesamte NATO-Ostflanke abgedeckt. Bereits gestern übten Green Berets der 10. Special Forces Group das Absetzen im High Altitude High Opening (HAHO) Verfahren und das damit verbundene Annähern per Fallschirm und die anschließende Sicherung der Ladenzone in Nordmazedonien.

General David H. Tabor, der Kommandeur des Special Operations Command Europe betonte in einer Stellungnahme, dass der Schwerpunkt des Vorhabens in der Steigerung der Interoperabilität und der Führung von Spezialkräften liegt. Der Inspekteur der ungarischen Spezialkräfte General Tamás Sándor äußerte sich insbesondere zu der projektierten Steigerung der infanteristischen Fähigkeiten und der damit verbundenen Letalität. Im Rahmen einer Special Operations Task Group unter ungarischer Führung werden neben Kräften der Lead Nation auch polnische, österreichische, rumänische und US-Kräfte auf dem Übungsplatz im ungarischen Ujdörog vornehmlich den Kampf im bebauten Gelände üben. Dabei werden die eingesetzten Spezialkräfte von zwei Eurofighter Typhoon FGR.4  der britischen Royal Air Force unterstützt.

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Bei der bis zum 13. Mai laufenden Übung wird auch zunehmend das im ungarischen Szolnok ansässige multinationale Regional Special Operations Component Command (R-SOCC) eine zentrale Führungsrolle einnehmen. Das R-SOCC hatte bereits im letzten Jahr die volle Operationsfähigkeit erlangt und während der Übung Black Swan 2021 unter Beweis gestellt.

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Kristóf Nagy