Der Überfall der russischen Streitkräfte auf die Ukraine war erst wenige Tage alt, als in der öffentlichen Diskussion – insbesondere in den sozialen Netzen – der Abgesang auf die Luftlandlandekräfte begann. Der schlussendlich gescheiterte Luftsturmangriff der russischen Fallschirmjäger auf den nordwestlich von Kiew gelegenen Flughafen Hostomel wurde als Beleg dafür gesehen, dass Luftlandoperationen generell aus der Zeit gefallen sind und im modernen Kriegszeitalter keine Aussicht auf Erfolg haben.
Mit zunehmendem zeitlichem Abstand zum Luftsturmangriff werden allerdings immer mehr Erkenntnisse öffentlich, die zeigen, dass die aus der Hüfte geschossenen Analysen stark fehlerbehaftet waren. Denn der Fall Hostomel ist weniger dazu geeignet, Luftlandekräften eine Rolle in zukünftigen Kriegen und Konflikten abzusprechen. Vielmehr kann der Fall als Beleg dafür genommen werden, dass von Militärstrategen angenommene kritische Erfolgsfaktoren einer Luftlandeoperation weiterhin Gültigkeit haben.
Die Befassung mit dem Luftsturmangriff zeigt zudem auf, dass die Implementierung dieser kritischen Erfolgsfaktoren in unserer modernen und vernetzten Welt erheblich erschwert ist. Die damit befassten Stellen der Streitkräfte müssen adäquate Antworten finden, wie diesen Herausforderungen begegnet werden soll, damit klassische Luftlandeoperationen und luftgestützte Einsätze auch in Zukunft erfolgreich durchgeführt werden können.
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