StartBewaffnungVideo: Verschuss der Hero 120 Loitering Munition vom Hubschrauber nachgewiesen

Video: Verschuss der Hero 120 Loitering Munition vom Hubschrauber nachgewiesen

Waldemar Geiger

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Im Rahmen der Experimentalserie EDGE 2023 der U.S. Army ist es den beteiligten Unternehmen erstmals gelungen, den erfolgreichen Abschuss einer Loitering Munition des Typs Hero 120 von einem Hubschrauber nachzuweisen. Dies haben UVision USA, der Hersteller der Hero 120 und US-Tochter des israelischen Rüstungsunternehmens UVision, sowie das auf Integration in Luftplattformen spezialisierte US-Unternehmen Axxeum in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekanntgegeben. Der Mitteilung zufolge wurde der Nachweis bereits im Mai dieses Jahres auf dem Yuma Proving Ground, einem Testgelände der U.S. Army im US-Bundesstaat Arizona, erbracht, aber erst heute öffentlich kommuniziert.

Bei dem Versuch gelang es dem beteiligten Team, die Hero 120 erfolgreich von einem Bell 412EP-Hubschrauber zu starten und ein Bodenziel erfolgreich zu treffen, welches durch ein anderes System aufgeklärt wurde. Somit konnte der Nachweis des Systems für die Fähigkeiten, einen kompletten Sensor-to-Shooter-Zyklus erfolgreich abschließen zu können, erbracht werden. Der Testaufbau sah offenbar vor, dass das Ziel durch Kräfte auf dem Boden aufgeklärt wurde. Daraufhin wurde die Hero 120 von einem rund 30 Kilometer entfernten Hubschrauber gestartet und in das Zielgebiet gelenkt. Nach Erreichen des Zielgebiets wurde die Steuerung der Hero 120 vom Hubschrauber an die Kräfte vor Ort übergeben, welche dann für den finalen Zielanflug samt Zielbekämpfung verantwortlich waren.

Die Unternehmen weisen darauf hin, dass während des Versuchs mehrere Parameter getestet und für erfolgreich befunden wurden, darunter der Start aus einer sicheren Höhe, ohne den Hubschrauber zu gefährden, die sechsmalige Übertragung der taktischen Kontrolle zwischen dem Bediener an Bord und dem Bediener am Boden, die Verfolgung der Munition bis zu einem vorgeschobenen Einsatzort, die Steuerung des Systems innerhalb einer Reichweite von 30 Kilometern vom Hubschrauber aus und der wirksame Angriff auf ein Bodenziel über eine Flugstrecke von 50 Kilometern.

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Der Abschuss eines Effektors von einer Luftplattform gilt aus technischer Sicht als besonders komplex, da Munition und Luftfahrzeug wechselseitigen Wirkungen unterliegen. Um den Verschuss der Hero 120 aus einem Hubschrauber durchführen zu können, musste Axxeum der Mitteilung zufolge ein spezielles vollmechanisches Andocksystem für den Einzelkanisterwerfer der Hero 120 entwerfen und bauen. Zudem mussten durch das Unternehmen Struktur- und Belastungsanalysen durchgeführt und sichere Flugbereiche festgelegt werden. Diese genaue Modellierung und Integration ermöglicht elektrisch ausgelöste Starts, ohne dass eine Integration mit den elektrischen Systemen oder der Flugsteuerung des Hubschraubers erforderlich ist. „Diese revolutionäre Lösung ermöglicht den sicheren Start und die Installation in jedem Hubschrauber oder jeder Luftfahrzeugplattform“, schreiben die Unternehmen.

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Beachtlich war zudem die Geschwindigkeit, mit dem die Integration und der Schussnachweis erbracht werden konnten. „Mit vereinten Kräften haben wir in fünf Monaten eine Fähigkeit entwickelt, die nicht viele andere Unternehmen hätten erreichen können“, wird Oleg Sirbu, CEO von Axxeum, in der Mitteilung zitiert.

Die Hero 120 ist eine Loitering Munition mit elektrischem Antrieb. Mit einer Startmasse von 12,5 kg und einer Reichweite von 40 km (Kommunikationsverbindung) ist die Hero 120 in der Lage, einen 4,5-kg-Sprengkopf mit hoher Präzision gegen unterschiedliche Ziele, wie z.B. Kampfpanzer, effektiv einzusetzen. Durch die geringe optische und akustische Signatur ist die Hero 120 schwer aufzuklären und zu bekämpfen. Um Ziele detektieren und verfolgen zu können, verfügt die Loitering Munition von UVision über eine kombinierte Tagsicht- und Wärmebildkamera, welche innerhalb der maximalen Flugzeit von 60 Minuten nicht nur die eigene Zielbekämpfung, sondern auch die Zuweisung für andere Wirkmittel erlaubt.

Waldemar Geiger