Ein Testteam der Wehrtechnischen Dienststelle 61 (WTD61) hat im September ein neues Fallschirmabsetzsystem für Spezialkräfte-Schlauchboote in der Eckernförder Bucht in Schleswig-Holstein erprobt, wie aus einem jüngst veröffentlichten Bundeswehrbeitrag auf der Webseite der Streitkräfte hervorgeht. Unterstützung wurde das Team durch Spezialkräfte der Bundeswehr sowie weiterem Personal der Luftlande-/Lufttransportschule, der WTD71 und WTD41.
Das neue System soll es der Bundeswehr ermöglichen für Spezialkräfteeinsätze Schlauchboote aus der Luft absetzen zu können. Nach der Landung im Wasser können die Boote dann durch hinterherspringende Spezialkräfte in Betrieb genommenen und für die Annährung über Wasser genutzt werden.
Ziel der Erprobung war es dem Beitrag zufolge die Flugbahnen der abgesetzten Bootslasten zu vermessen, verschiedene technische Aspekte des Systems sowie das Vorbereiten der Schlauchboote praktisch zu testen.
Aus dem im Beitrag verlinkten Video ist ersichtlich, dass mindestens zwei Schlauchboote mittels zwei Lastenschirmen abgesetzt werden können. Die Spezialkräfte springen im Anschluss im Freiffallverfahren hinterher. Bei dem System handelt es sich um eine Neuentwicklung eines nicht näher bekannten Unternehmens, welches im Anschluss an die Erprobung in die Bundeswehr eingeführt werden soll. Die Erprobung konnte den Aussagen im Video zufolge erfolgreich durchgeführt werden, dabei wurde kleine technische Mängel festgestellt. Nun anschließende Tests sollen die Einsatztauglichkeit des Systems überprüfen und wenn erfolgreich die Freigabe für die Beschaffung begründen.
Die Bundeswehr hat im Oktober 2020 einen entsprechenden Beschaffungsvorgang initiiert und die Beschaffung von 16 „Absetzsystemen Schlauchboot KSK“ eingeleitet, S&T berichtete. „Bei dem Absetzsystem für Schlauchboote SpezKrBw handelt es sich um ein Lastenabsetzsystem, das in der Lage ist, Schlauchboote mit einem Luftfahrzeug zu transportieren (strategischer Lufttransport) und vertikal durch den Einsatz von Lastenfallschirmen abzusetzen (taktischer Lufttransport)“, hieß es in den damals veröffentlichten Teilnahmewettbewerb-Unterlagen.
