StartBewaffnungSpexer Radar für die Qualifizierte Fliegerabwehr

Spexer Radar für die Qualifizierte Fliegerabwehr

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Für die Qualifizierte Fliegerabwehr des Deutschen Heeres wird derzeit in einem Sofortprogramm eine Lösung entwickelt, die spätestens für den Einsatz im Rahmen der Speerspitze der NATO (Very High Readiness Joint Task Force – VJTF) 2023 verfügbar sein soll. Im Fokus stehen besonders das Bekämpfen unbemannter Fluggeräte (UAV), weshalb das Abwehrsystem auch als Counter UAS (c-UAS) bezeichnet wird.

Die Lösung besteht aus einem GTK Boxer, in dessen Missionsmodul eine fernbedienbare Waffenstation Protector von Kongsberg integriert ist. Als Effektor ist ein 40 mm Granatwerfer mit Airburst-Munition vorgesehen. Airburst-Munition wird so programmiert, dass sie in definierter Nähe zum Ziel detoniert und das Ziel mit einer dichten Wolke von Projektilen zerstört. Diese Bekämpfungsform ist besonders gegen weiche Ziele wie UAV erfolgreich.

Wichtigstes Aufklärungselement wird das Spexer 2000 3D MkIII-Radar von Hensoldt. Das Gerät ist die dritte Generation des Bodenerfassungsradars, das neben Land- und Seezielen auch Luftziele wie Hubschrauber und Flugzeuge erfassen kann. Das AESA-Radar (Active Electronically Scanned Antenna) tastet mit feststehender Antenne einen Sektor von 120 Grad ab. Mit bis zu 16 unabhängigen Radarkeulen können kleine und schnell bewegte Ziele wie UAV erkannt werden. Dabei liegt die Aktualisierungsrate bei 0,3 Sekunden und die Reichweite bei 2,5 km. Bei nur einer Radarkeule steigt die Entdeckungsreichweite auf 40 km, allerdings mit reduzierter Abtastrate. Mit der Scan-on-the-move-Fähigkeit kann Spexer auch in der Bewegung aufklären. Damit eignet sich das System auch zum Schutz von Konvois.

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Die kompakte Antenne wiegt 35 kg und misst 60x50x20 cm (BxHxT) und arbeitet im Frequenzbereich 9,2 bis 10 GHz (X-Band). Die Signale werden in der Generation and Processing Unit (GPU) erzeugt und verarbeitet. Die GPU wiegt 40 kg und ist in gleicher Größenordnung wie die Antenne.

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Bei einem Testschießen mit dem vollständigen System konnte Spexer eine hohe Klassifikationsleistung von Kleinstzielen in sehr anspruchsvollen Szenarien nachweisen. Kennzeichen von Kleinstzielen wie UAV sind niedriger Radarquerschnitt und hohe Wendigkeit.

Nach Auswertung des Testschießens wurde Hensoldt mit der Lieferung von zehn Spexer 2000 3D MkIII beauftragt. Die Geräte werden ab Ende diesen Jahres ausgeliefert. Die zehn Boxer für Qualifizierte Fliegerabwehr sollen ab spätestens Ende 2021 zur Verfügung stehen. Dann kann die Ausbildung beginnen, damit Fahrzeuge und Besatzungen rechtzeitig für die NATO-Speerspitze VJTF 2023 vorbereitet sind.

Gerhard Heiming