Die norwegische Defence Materiel Agency (DMA) hat laut einer aktuellen Pressemitteilung über einen Rahmenvertrag der NATO Support and Procurement Agency (NSPA) in Luxemburg einen Auftrag für neue Gefechtshelme vergeben.
Bei dem von Norwegen in Auftrag gegebenen Helm handelt es sich um den Batlskin Caiman, der von Galvion hergestellt wird. Im norwegischen Dienst wird er als Kampfhelm M/24 eingeführt. Norwegen hat sich für den Caiman-Helm entschieden, nachdem die norwegischen Streitkräfte und die NSPA im Winter 2022 eine Reihe von Tests in Norwegen durchgeführt hatten.
Die ersten Lieferungen nach Norwegen werden gegen Ende 2023 erwartet, danach wird alle zwei Wochen ein Container mit Helmen nach Norwegen geliefert, bis die Lieferungen abgeschlossen sind. In der DMA-Pressemitteilung werden weder der Gesamtwert des norwegischen Vertrags noch die Gesamtmenge der Helme genannt.
Der Batlskin Caiman ist in fünf verschiedenen Größen erhältlich. Das Helminnenleben ist verstellbar, um eine korrekte Passform für jeden Benutzer zu gewährleisten. Der Batlskin Caiman wiegt je nach Größe etwa 0,7 kg und bietet ballistischen Schutz bis zur Stufe NIJ 0101.06 IIIA. Der einzuführende Caiman-Helm verfügt über ein High-Cut-Design, das eine geringfügig reduzierte Abdeckung gegen ein niedrigeres Gewicht und eine geringere Beeinträchtigung des Sichtfelds des Trägers eintauscht. Der Caiman ist außerdem für die Anbringung von Zubehör wie Visieren, Gehörschutz und Taschenlampen vorbereitet, die im norwegischen Vertrag enthalten sind. Die Helme werden auch mit mehreren Überzügen in verschiedenen Tarnmustern sowie in „UN-Blau“ geliefert.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Entscheidung Norwegens für den Batlskin Caiman war der DMA-Mitteilung zufolge der geringere logistische und ökologische Fußabdruck des Caiman-Designs. Die einzelnen Helme sind über Seriennummern verfolgbar, so dass ihr Zustand und ihre Wartungsintervalle überwacht werden können. Außerdem sind die Helme so konzipiert, dass sie gewartet und bei Bedarf repariert werden können, was zu einer längeren Lebensdauer und geringeren Lebenszykluskosten beiträgt. Laut der DMA-Pressemitteilung sind die neuen Helme leichter, komfortabler und bieten einen besseren Schutz als die derzeit im Einsatz befindlichen Helme.
Wie bereits berichtet, vergab die NSPA im Dezember 2022 einen Rahmenvertrag an Galvion, in welchem mengenabhängige Einheitspreise für bestimmte Zeiträume (in der Regel ein Jahr) der Vertragslaufzeit festgelegt sind. Der Rahmenvertrag ermöglicht es den NSPA-Mitgliedsstaaten, für ihren spezifischen Bedarf „Abrufaufträge“ zu erteilen. Ein ebenfalls bereits berichtetes Beispiel hierfür ist Finnland, das im April 2023 denselben NSPA-Rahmenvertrag nutzte, um neue Helme zu bestellen.
Die Tatsache, dass die Preise im Voraus bekannt sind, erleichtert den Nationen und dem Auftragnehmer die logistische und finanzielle Planung, und die Tatsache, dass die Vertragsbedingungen bereits vorliegen und vereinbart wurden, bedeutet, dass die Abrufverträge innerhalb eines sehr kurzen Zeitrahmens abgeschlossen werden können. Der NPSA-Rahmenvertrag mit Galvion, bei dem Norwegen federführend war, hat einen potenziellen Gesamtwert zwischen 2,6 und 2,9 Milliarden Euro und eine Laufzeit von bis zu sieben Jahren. Die derzeit vergebenen Abrufaufträge bedeuten, dass knapp 1 Million Helme über diesen Vertrag an die NATO-Staaten geliefert werden.