StartFührung & KommunikationRussiche Freund-Feind-Erkennung für Drohnen vorgestellt

Russiche Freund-Feind-Erkennung für Drohnen vorgestellt

Kristóf Nagy

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Die zum russischen Staatskonzern Rostec gehörende Ruselectronics-Holding hat eine Freund-Feind-Erkennung (englisch identification friend or foe (IFF)) für unbemannte Luftfahrzeuge (UAS) entwickeltet. Dies gab der Konzern am 29. November 2023 in einer Stellungnahme bekannt. Das IFF-System soll nicht nur besonders kompakt und leicht sein, sondern sich auch nahtlos in bestehende System integrieren lassen.

Laut Mitteilung war das zu Ruselectronics gehörende Unternehmen NPP Pulsar maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. NPP Pulsar, mit Sitz in Moskau, ist der bedeutendste russische Halbleiterproduzent und fertigt auch eine breite Palette an zivilen Produkten. Das explizit für die Nutzung in Drohnen entwickelt IFF-System ist laut Herstellerangaben kompatibel mit der verhältnismäßig neuen russischen „Passwort“ Freund-Feind-Erkennung. Dadurch werden bei einer Abfrage und Antwort die Frequenzbänder bedient, welche auch querschnittlich durch die Systeme der russischen Luftverteidigung erkannt werden sollten. Laut Mitteilung soll die sichere Identifizierung bis zu einer Flughöhe von 5.000 m und einer Reichweite von 100 km möglich sein. Bei der Konstruktion sei die kompakte Abmessung und ein leichtes Gewicht von 150 g im Fokus der Bemühungen gewesen. Zudem sei der Stromverbrauch so gering wie möglich gehalten worden, um die eingeschränkte Batteriekapazität unbemannter Systeme zu schonen.

Sergei Borovoy, der Generaldirektor von NPP Pulsar, faste die Motivation für die Entwicklung im Rahmen einer Stellungnahme zusammen. Demnach sei das System aus den Erfahrungen des Ukrainekrieges entstanden. Die Lufträume in Frontnähe seien teilweise stark durch Drohnen beider Konfliktparteien gesättigt. Durch die geringe Abmessungen und die ähnliche Erscheinung der UAS sei eine visuelle Identifizierung kaum möglich, sodass die Entscheidung für eine Bekämpfung auf Grundlage von Radardaten getroffen werden müssen, welche eine Verwechslung begünstigt.

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Die zuverlässige Identifizierung eigener Luftfahrzeuge, insbesondere in einer durch elektronische Kampfführung geprägten Umfeld ist ein seit Jahren vorhandenes Problem der russischen Streitkräfte. Durch die Ablösungen der parallel betriebenen „Parol“ und „Strazh“ IFF-Systeme sollte der Mangel behoben werden. Das dies nicht zufriedenstellen erfolgt ist, belegen die Abschüsse eigener Flugzeuge durch die russische Flugabwehr. Zudem ist das von NPP Pulsar entwickelte System trotz der Bemühungen um ein geringes Gewicht nur für größere Flächendrohne oder Flugbomben wie der Shahed-136 geeignet. Die breite Palette von Multicopter UAS im Gewichtsspektrum unter 5 kg, welche im Ukrainekrieg zum Einsatz kommen, würden im Falle einer Integration einen gravierenden Leistungsverlust erfahren, oder kaum noch flugfähig sein.

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Kristóf Nagy