Die spanische Regierung hat Rheinmetall, den nach eigener Angabe weltweit größten Hersteller von Artilleriemunition, mit der Lieferung von insgesamt 94.200 Geschossen vom Kaliber 155mm beauftragt, hat das Unternehmen gestern mitgeteilt. Der dazu geschlossene Rahmenvertrag habe ein Volumen von rund 208 Millionen Euro. Die Artilleriegeschosse sollen zwischen Ende 2024 und Ende 2025 an das spanische Heer ausgeliefert werden, mit einer Verlängerungsoption um zwei Jahre.
Mit diesem zweiten Rahmenvertrag wurde Rheinmetall zufolge die Lieferung einer Munition vereinbart, die schon heute vom spanischen Kunden genutzt wird. Dies und die Typenangabe ER02A1 verweisen auf Rheinmetall Expal Munitions als Lieferant hin. Rheinmetall hat den spanischen Munitionshersteller erst im August letzten Jahres erworben und in den Konzern integriert.
Rheinmetall schreibt, dass die hochexplosiven Geschosse (HE) vom Typ ER02A1 in der Boat-Tail-Variante (BT) eine maximale Reichweite von 30 km und in der Base-Bleed-Variante (BB) von fast 40 km haben.
Bei Base-Bleed reduziert eine Pyrotechnik den Unterdruck am Geschossboden. Dadurch wird der effektive Luftwiderstand des Geschosses verringert und die Reichweite gesteigert.
Rheinmetall baut derzeit seine Produktionskapazitäten vor allem für Artilleriemunition stark aus. Erst am 12. Februar 2024 war im Beisein des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz im niedersächsischen Unterlüß der symbolische erste Spatenstich für ein neues Werk gesetzt worden, in dem Sprengstoff, Komponenten für Raketenartillerie und vor allem Artilleriemunition produziert werden soll. Am 18. Februar 2024 haben Rheinmetall und ein ukrainisches Partnerunternehmen ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das künftig auch die Herstellung von Artilleriemunition in der Ukraine ermöglichen soll.
Redaktion / gwh