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U.S. Army gibt neue Gefechtshelme aus

Andre Forkert

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Die Fallschirmjäger der 82nd Airborne Division (82. Luftlandedivision) aus Fort Bragg sind die ersten Soldaten, die Mitte Februar den neuen Gefechtshelm der U.S. Army erhalten. Er soll als zusätzlichen Schutz auch gegen den Beschuss von Handfeuerwaffen standhalten, genauer gesagt auch gegen Gewehrbeschuss.

In den USA trägt der neue Gefechtshelm die Bezeichnung „Next Generation Integrated Head Protection System“ (NG-IHPS). Seit 2018 nutzten die US-Soldaten das IHPS-Vorgängersystem. Der neue Helm ist mit 3,27 Pfund Gewicht etwas schwerer als sein Vorgänger und sieht auch fast identisch aus. Aber der neue Helm soll ein höheres Schutzniveau bieten, ohne zusätzlichen Schutzmodule oder Platten und damit auch gegen Gewehrbeschuss schützen. Vom IHPS-System wurden zwischen 2018 und 2022 schätzungsweise 119.000 Stück in der U.S. Army ausgegeben. Doch sein Schutz war gegen stumpfe Schläge, Splitter sowie Pistolenbeschuss ausgelegt. Es folgte eine Adaption für den Schutz gegen Handwaffen mit einem Gewicht von 2,5 Pfund als Übergangslösung. Die Weiterentwicklung beim Material soll diese Maßnahme jetzt überflüssig machen. Beim NG-IHPS wird Polyethylen genutzt, und nicht mehr Aramid. Das neue Material verformt sich anders und kann so die Geschossenergie anders verteilen.

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Der NG-IHPS soll bis 2028 ausgegeben werden. (Foto: U.S. Army)

Nach der 82. Airborne Division sollen im 3. Quartal 2024 die 101. Luftlandedivision in Fort Campbell folgen, Ende des Jahres dann die 10th Mountain Division und weitere selbstständige Brigaden. 2025 wird man den neuen Helm auch in Europa bei der 173. Luftlandebrigade in Vicenza/Italien sowie dem 2. Kavallerieregiment in Vilseck/Deutschland sehen. 2025 ist dann zudem auch die 11. Luftlandedivision in Fort Wainwright/Alaska an der Reihe.

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Das integrierte Kopfschutzsystem der nächsten Generation wurde am 12. Februar 2024 erstmalig ausgegeben. (Foto: U.S. Army)

Der NG-IHPS soll bis 2028 ausgegeben werden und in Nutzung verbleiben. Er ist in drei Standardgrößen erhältlich. Hersteller sind Gentex Corporation und Avon Protection Ceradyne, die auch schon für den IHPS verantwortlich waren. Laut U.S. Army arbeiten die Hersteller auch während der Auslieferung weiter an Verbesserungen. So sollen ab 2025 noch andere und bessere Pads folgen. Dies war unter anderem einer der Kritikpunkte während der Felderprobung. Die Soldaten bemängelten die vorderen Polster als zu steif. Auch wird aktuell noch ein Kommunikations- und Gehörschutzsystem in und an den neuen Helm integriert. Aber nicht alle Soldaten werden das neue Modell erhalten. So werden die Kampfunterstützer weiterhin den Advanced Combat Helmet (ACH) nutzen. Aber auch hier soll im Laufe des Jahres noch eine leichtere ACH-Variante folgen. Sie soll rund 15% Gewichtseinsparung zum aktuellen Modell (2,81 Pfund) haben.

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Andre Forkert