StartMobilitätVorgestellt: die „Grille“ auf der ILA

Vorgestellt: die „Grille“ auf der ILA

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Zum ersten Mal auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin: die Patiententransportdrohne „Grille“. Sie ist ein Exponat der Fa. Avilus, mit dem die Wehrtechnische Dienststelle 61 das Konzept, die Zusammenarbeit mit Startups und mögliche Lösungen darstellt. Die „Grille“ wird in Halle 3 ausgestellt.

Hintergrund

Technologien schreiten heutzutage mit immenser Innovationsgeschwindigkeit voran – so auch die Drohnentechnologie. Bei der Bundeswehr werden immer neue Technologien und Anwendungen gesucht, die Potential für die Fähigkeitsentwicklung bieten. Neue Ideen und Innovationen sollen schnell erkannt und für die Truppe umgesetzt werden.

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Dies mündete in einer Innovationsinitiative des Verteidigungsministeriums. So wurde die Einrichtung des Drone Innovation Hub (DIH) an der WTD 61 beschlossen. Zusammen mit dem Ingolstädter Innovationslabor „brigkAir“ und teilnehmenden Firmengründern (Startups), beschäftigt man sich intensiv mit der Erprobung und Neuentwicklung unbemannter Systeme. „Grille“ ist eines der derzeit laufenden Projekte.

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©Avilus

Technik

Bei der Grille handelt es sich um ein ca. 550 kg schweres drohnenbasiertes Rettungssystem für Verwundetentransport. Zwölf vollelektrische Propeller der Rettungsdrohne erschließen einen Kreis von knapp acht Metern. Darunter befindet sich eine Personentransport-„Rettungskapsel“, ausgestattet wie eine Intensivstation. In dieser können Schwerstverletzte mit einer Geschwindigkeit von ca. 80 km/h bis zu 50 km weit geflogen werden – bis dahin, wo sie innerhalb der nächsten 60 Minuten (goldene Stunde) lebensrettend intensivmedizinisch versorgt werden können. Ein Szenario, das auch für die Bundeswehr und NATO von großer Bedeutung werden kann. Die sanitätsdienstlichen Einsatzmöglichkeiten des Systems sind vielschichtig: Verwundete aus Kampfzonen ausfliegen, Verlegungsmissionen zwischen Behandlungseinrichtungen oder medizinische Versorgungsflüge in oder aus schwer zugänglichen oder Hochrisikogebieten.

Die Entwicklerfirma Avilus arbeitet eng mit der WTD 61 zusammen. Diese prüft das Fluggerät auf seine militärische Verwendungsfähigkeit. Eine Beschaffungsentscheidung ist damit in keiner Weise verbunden. In die Entwicklung eingebunden – von der ersten Idee zum flugfähigen System – waren auch Experten der Sanitätsakademie der Bundeswehr und des Klinikums Rechts der Isar. Bodentests und Flugversuche finden auf dem Flugplatz Manching und dem Erprobungsgelände Feilenmoos der WTD 61 sowie bei der Bundeswehr in Munster statt.

ILA

Die Bundeswehr ist der größte Einzelaussteller auf der ILA. Die Messe findet vom 5. bis zum 9. Juni statt. Die ersten drei Tage sind Fachbesuchern vorbehalten. Die Publikumstage sind der 8. und 9. Juni. Geöffnet ist die Messe täglich von 10 bis 18 Uhr.

(PIZ AIN/red)