StartMobilitätRheinmetall wird Luftlandefahrzeug Caracal an die Ukraine liefern

Rheinmetall wird Luftlandefahrzeug Caracal an die Ukraine liefern

Waldemar Geiger

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Das zweite Winterpaket Deutschlands für die Ukraine wird Fahrzeuge vom Typ Caracal enthalten, wie aus einer heute veröffentlichen Pressemitteilung des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall hervorgeht. Demnach gehen „Ende 2023 und Anfang 2024 fünf Luftlandefahrzeuge Caracal an die Ukraine“, heißt es beiläufig in der Mitteilung deren eigentlicher Fokus auf der Leopard 1 Lieferung des Unternehmens liegt.

Damit wird klar, welcher Typ von Spezialkräftefahrzeugen gemeint war, als der Verteidigungsminister Boris Pistorius Anfang Oktober 2023 ein zweites Winterpaket für die Ukraine angekündigt hat, welches auch der Ausstattung der ukrainischen Spezialkräfte dienen sollte.

„Für die ukrainischen Spezialkräfte gibt es zusätzlich ein weiteres umfangreiches Unterstützungspaket. Dieses besteht aus Fahrzeugen, Waffen und persönlicher Ausrüstung im Wert von mehr als 20 Millionen Euro“, heißt es dazu in einem damaligen Beitrag des Verteidigungsministeriums.

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Der Caracal ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen Rheinmetall, der Mercedes-Benz AG und der Armoured Car Systems GmbH und wurde Mitte 2023 als neue Luftlandeplattform für die deutsche und niederländische Luftlandetruppe ausgewählt. Nachdem das deutsche und das niederländische Parlament im Vorfeld die Zustimmung erteilt haben, hat Deutschland einen Rahmenvertag mit Rheinmetall über die Lieferung von bis zu 3.058 Fahrzeugen – in den Varianten Fahrzeug für den Personen-, Gruppen- und Materialtransport sowie Sanitätsfahrzeug – vom Typ Caracal geschlossen. Das potenzielle Gesamtauftragsvolumen beträgt 1,9 Milliarden Euro. In einem ersten Schritt wurden aus dem Rahmenvertrag 1.508 Fahrzeuge – 1.004 für Deutschland und 504 für die Niederlande – im Wert von rund 870 Mio. Euro einschließlich Mehrwertsteuer fest bestellt, S&T berichtete.

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Die Luftlande-Fahrzeugfamilie Caracal basiert auf dem neuen G-Klasse-Fahrgestell der Baureihe 464. Der Caracal ist mit einem Sechszylinder-183-kW-Dieselmotor (249 PS) Euro 3 ausgestattet, welcher das Fahrzeug auf bis zu 140 km/h beschleunigen kann und ein Drehmoment von 600 Nm entwickelt. Mit 4,35 m Länge, 1,81 m Breite und 1,85 m Höhe zählt das Fahrzeug zu den kompaktesten Plattformen seiner Klasse. In Verbindung mit dem 4×4-Allradantrieb verfügt der „Wüstenluchs“ über eine hohe Geländegängigkeit, die es dem Fahrzeug erlaubt, Steigungen von bis zu 60 Prozent zu erklimmen. Die Kletterfähigkeit beträgt 33 Zentimeter, die Grabenüberschreitfähigkeit 50 Zentimeter.

Der Grundschutz des Caracal kann Unternehmensangaben zufolge modular auf Level 1 nach STANAG 4569 (ballistischer Schutz und Minenschutz) angehoben werden. Dazu werden modulare Schutzelemente in den Türen und unter dem Fahrzeugboden eingerüstet.

Waldemar Geiger